Neue Maskenregel an Schulen: Direktoren warnen vor vielen Krankenständen
Die beiden rechnen angesichts der anhaltend hohen Fallzahlen mit mehr Infektionen und daher auch mehr Krankenständen von Schülern und Lehrern. Die Folge wären nur mehr teilweise besetzte Klassen und ein löchriger Stundenplan.
Der kontinuierliche Präsenzunterricht sei so schwer aufrecht zu erhalten, die Terminpläne von Schülerinnen, Schülern, Lehrerinnen und Lehrern würden durch das Verschieben und Nachholen von Schularbeiten und Tests ins Wanken gebracht. "Mehr Stress für alle ist die Folge", befürchten Zins und Reithuber.
"Lieber eine schrittweise Rücknahme"
Die beiden plädieren stattdessen für "maßvolle Lockerungsschritte auf Basis wissenschaftlicher Expertise" nach Klärung aller offenen Fragen zwischen Bildungs- und Gesundheitsministerium. "Lieber eine schrittweise Rücknahme der Maskenpflicht - in gleicher Weise für SchülerInnen und Lehrkräfte -, als durch den plötzlichen Wegfall ab kommenden Montag das bewährte Schulkonzept ins Wanken zu bringen, das uns halbwegs gut durch das 1. Semester geleitet hat", so ihr Appell. Außerdem fordern sie die sofortige Rückkehr zur generellen Präsenzpflicht, diese ist seit der Verschärfung der Sicherheitsmaßnahmen an den Schulen Ende November ausgesetzt.
Auch bei der Durchführung mehrtägiger Schulveranstaltungen gibt es aus Sicht der Direktorensprecher noch Klärungsbedarf. So sei offen, wie etwa Abholung und Aufsicht organisiert werden sollen, wenn bei Schülern oder Lehrkräften vor Ort eine Corona-Infektion festgestellt wird. Hier brauche es klare und stimmige Vorgaben vor der medialen Verkündung neuer Freiheiten.
Kritik am Contact Tracing
Widersprüchliche Vorgaben orten Zins und Reithuber auch beim Contact Tracing an den Schulen. Die bisherigen Regeln würden nicht mit dem Wegfall der Maskenpflicht zusammenpassen, die tägliche Nachverfolgung der schulischen Kontakte (samt Unterscheidung von Sitznachbarn und Impfstatus) "sprengt das bereits jetzt unerträgliche Ausmaß an Zusatzbelastung endgültig". Wenn man Covid-19 ab kommenden Montag als "normale Krankheit" betrachten wolle und nur mehr Erkrankte daheimbleiben sollen, möge das Gesundheitsministerium das auch ehrlich sagen und auf alle Konsequenzen für die Einzelnen hinweisen, fordern Zins und Reithuber.
Zusammenfassung
- Die Sprecher der Direktorinnen und Direktoren der AHS und BHS, Isabella Zins und Franz Reithuber, haben am Donnerstag in einer Stellungnahme vor den Auswirkungen der ab Montag in allen Schultypen gelockerten Maskenpflicht gewarnt.
- Die beiden rechnen angesichts der anhaltend hohen Fallzahlen mit mehr Infektionen und daher auch mehr Krankenständen von Schülern und Lehrern.
- Die Folge wären nur mehr teilweise besetzte Klassen und ein löchriger Stundenplan.
- Widersprüchliche Vorgaben orten Zins und Reithuber auch beim Contact Tracing an den Schulen.