NEOS: Schellhorn zieht sich zurück, Loacker ist neuer Wirtschaftssprecher

Sepp Schellhorn, Nationalratsabgeordneter und NEOS-Wirtschaftssprecher, zieht sich aus der Politik zurück. PULS 24 hat mit Gerald Loacker, seinem Nachfolger gesprochen.

Der Salzburger Gastronom und Nationalratsabgeordnete Sepp Schellhorn zieht sich aus der Politik zurück. Er legt sowohl sein Parlamentsmandat als auch den Vorsitz bei den UNOS, der Wirtschaftsvertretung der NEOS, zurück. Das gab der 54-Jährige via Aussendung bekannt. Demnach will er sich wieder seinen Betrieben, Gästen und Mitarbeiter widmen. "Ganz Österreich leidet akut an einem massiven Fachkräfte-Mangel. Ich will meine Belegschaft in dieser Situation nicht länger alleine lassen. Gerade in der Gastronomie arbeiten wir derzeit alle am Anschlag mit leider wenig Perspektive auf Besserung", erklärt der Politiker seinen Schritt.

Loacker neuer Wirtschaftssprecher 

Als "starke Stimme für Wirtschaft und Unternehmertum" im Nationalrat folgt nach einem Beschluss des Klub-Präsidiums Gerald Loacker Sepp Schellhorn in der Rolle als NEOS-Wirtschaftssprecher. Der Vorarlberger ist seit 2013 pinker Abgeordneter und war bisher Sozial- und Gesundheitssprecher. Loacker bedankt sich im Gespräch mit PULS 24 bei Schellhorn "für alles, was Sepp Schellhorn angepackt hat". Man werde seinen Zugang "als Praktiker sehr vermissen". 

Locker gehe es nun darum, "seine Arbeit fortzuführen". Auch Loacker hat Erfahrung in der Industrie und in der Bankenbranche, will aber weiterhin einen Fokus auf Gastronomie und Hotellerie legen. "Wir müssen dafür sorgen, dass arbeiten sich auszahlt und nicht alles wegbesteuert wird", sagt Loacker.

Schellhorn war kurz nach dem erstmaligen Einzug der NEOS in den Nationalrat nachgerückt und gehörte diesem seit fast sieben Jahren an. Der 54-Jährige fungierte unter anderem als Wirtschafts- und Kultursprecher des Klubs.

"Herz für Unternehmertum und Menschlichkeit"

NEOS-Klubobfrau Beate Meinl Reisinger dankt Sepp Schellhorn als "kräftigster Stimme und größtem Herz für Unternehmertum und Menschlichkeit" im Nationalrat und weit darüber hinaus. "Sepp ist im besten Sinne immer ein Unternehmer und nie ein Unterlasser. Was er und seine Familie in den letzten Jahren geleistet haben, hat meinen allerhöchsten Respekt und meine Bewunderung."

Julia Seidl erhält Mandat

Sein Mandat im Nationalrat übernimmt die Innsbrucker Gemeinderätin und Tirolerin Julia Seidl, die jüngst schon in den Vorstand der Bundespartei gewählt worden war.  Die 39-jährige vertritt NEOS seit 2018 im Gemeinderat der Tiroler Landeshauptstadt. Die gebürtige Innsbruckerin ist selbst Unternehmerin und ist seit kurzem auch eines von sieben Mitgliedern im NEOS Bundesvorstand.

Schellhorn: Danke an Blümel, Blimlinger, Matznetter und Svazek

Via Twitter schreibt Schellhorn auch, dass er sich "bei meinen Lieblingsvertreter_innen aus anderen Parteien bedanken" will, "weil ich Gräben auch sonst hasse".

"In der ÖVP gilt mein Dank Gernot Blümel. Er hat es eigentlich nicht Not, sich türkise Socken anzuziehen. Er ist wesentlich klüger, als seine Budgets vermuten lassen und außerdem hat er Witz. Wir hatten immer eine sehr wertschätzende Gesprächsebene."

"Bei den Grünen denke ich gleich einmal an die großartige Eva Blimlinger. Ich finde es ewig schad, dass diese kluge Frau nicht Kulturministerin wurde. Wobei ich schon bemerken darf, dass ich auch mit Staatssekretärin Mayer ein großartiges Zusammenarbeiten hatte."

"In der SPÖ möchte ich meinem Wutbruder an der Wirtschaftsfront, Christoph Matznetter danken. Manchmal übersieht man in seinem lautstarken Auftreten die Nuancen und die Tiefe seines Antriebs. Und ein Extradank für so manche Tschick am Josefsplatz und manchen geistig, historischen Ausflug."

"Bei FPÖ möchte ich Marlene Svazek hervorheben. Ich muss zugeben: Beim Landtagswahlkampf in Salzburg hat sie mich anfänglich ganz schön ins Schwitzen gebracht. Sie ist jedenfalls eine faire und menschliche Gegnerin gewesen, der ich alles Gute (wenn auch nicht allzu viele Prozente) wünsche."

ribbon Zusammenfassung
  • Der Salzburger Gastronom und NEOS-Nationalratsabgeordnete Sepp Schellhorn zieht sich aus der Politik zurück.
  • Das gab der 54-Jährige via Aussendung bekannt. Demnach will er sich wieder seinen Betrieben, Gästen und Mitarbeiter widmen.
  • "Ganz Österreich leidet akut an einem massiven Fachkräfte-Mangel. Ich will meine Belegschaft in dieser Situation nicht länger alleine lassen. Gerade in der Gastronomie arbeiten wir derzeit alle am Anschlag mit leider wenig Perspektive auf Besserung."
  • NEOS-Klubobfrau Beate Meinl Reisinger dankt Sepp Schellhorn als "kräftigster Stimme und größtem Herz für Unternehmertum und Menschlichkeit" im Nationalrat und weit darüber hinaus.
  • "Sepp ist im besten Sinne immer ein Unternehmer und nie ein Unterlasser. Was er und seine Familie in den letzten Jahren geleistet haben, hat meinen allerhöchsten Respekt und meine Bewunderung."
  • Sein Mandat im Nationalrat übernimmt die Innsbrucker Gemeinderätin und Tirolerin Julia Seidl, die jüngst schon in den Vorstand der Bundespartei gewählt worden war.