Nehammer vs. Kickl: "Nachvollziehbarer Rettungsversuch"
Einen nachvollziehbaren letzten Rettungsversuch, ortet Journalist Johannes Huber in Bundeskanzler Karl Nehammers (ÖVP) Koalitionsabsage in Richtung FPÖ unter Herbert Kickl.
"Es ist riskant, aber nachvollziehbar", sagt er im PULS 24 Newsroom LIVE. Gemeinsam mit der stellvertretenden Chefredakteurin vom "Standard", Petra Stuiber, wirft er einen Blick auf die politische Woche.
In Umfragen hält sich die FPÖ derzeit auf Platz eins – vor der Regierungspartei ÖVP. "Karl Nehammer versucht weitere Wählerabflüsse Richtung FPÖ zu verhindern", sagt Huber.
Koalitionsausschluss
In den letzten Tagen hatte Nehammer in Interviews mehrmals ausgeschlossen, dass man mit einer FPÖ unter Herbert Kickl koalieren werde. Er sei ein Sicherheitsrisiko, sagt der Kanzler, vor allem da er sich gegen das Raketenabwehrsystem "Sky Shield" stelle. Kickl hatte zuvor kritisiert, dass sich dieses nicht mit Österreichs Neutralität vereinbaren lasse.
"Kalkül steckt dahinter"
Selbstverständlich stecke da "ein Kalkül dahinter, zu sagen: Wir nicht mit Kickl", ist auch Stuiber überzeugt. Die ÖVP wolle damit zeigen, dass die Menschen in der Mitte ÖVP wählen und Kickl zu radikal ist. Man wolle damit sagen,"jede Stimme ist eine vergebene", weil sie nicht dazu führen würden, dass Herbert Kickl zum Kanzler werde, "weil niemand mit ihm koalieren will".
Ob sich die ÖVP damit nicht vielleicht doch schädigen könne, könne natürlich auch sein, meint Stuiber. "Manchmal setzt dann ein Jetzt-erst-recht-Effekt ein", doch das nehme die ÖVP aktuell in Kauf, denn "sie müssen jetzt etwas tun". Man wolle zeigen: Nehammer ist stabil, Kickl nicht.
Zusammenfassung
- Riskant, aber nachvollziehbar sei die Koalitionsabsage der ÖVP in Richtung Herbert Kickl.
- Journalist Johannes Huber analysiert gemeinsam mit Petra Stuiber die politische Woche.