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Nahost-Waffenruhe: Biden drängt auf Zwei-Staaten-Lösung 

Die Waffenruhe im Gaza-Konflikt hält weiterhin. Nach Ansicht von US-Präsident Joe Biden kann der Nahost-Konflikt nur durch eine Zwei-Staaten-Lösung, also ein unabhängiges Palästina neben Israel, befriedet werden.

Biden betont am Freitag, dass der Nahost-Konflikt nur durch ein unabhängiges Palästina neben Israel gelöst werden könne. Dazu sagte er am Freitag: "Das ist die einzige Antwort, die einzige Antwort". Auch die Europäische Union sprach sich erneut für zwei Staaten aus. "Die Wiederherstellung eines politischen Horizonts für eine Zwei-Staaten-Lösung bleibt von größter Bedeutung", erklärte ihr Außenbeauftragter Josep Borrell.

Biden betonte, die Hamas sei eine Terrororganisation. Trotzdem seien die USA um der Zivilbevölkerung willen entschlossen, den Wiederaufbau im Gazastreifen über die Palästinensische Autonomiebehörde mit einem "großen Hilfspaket" zu unterstützen. Gleichzeitig betonte er, dass ein nachhaltiger Frieden erst möglich sei, sobald alle Akteure in der Region zweifelsfrei "das Recht Israels anerkennen, als unabhängiger jüdischer Staat zu existieren".

Umsetzung der Zwei-Staaten-Lösung sei schwierig

Das aber lehnt die Hamas ab, es ist sozusagen das Markenzeichen der von den USA und der EU als Terrororganisation eingestuften Organisation, die Zerstörung Israels zu fordern. Und der gerade beendete bewaffnete Konflikt hat die Hamas im innerpalästinensischen Ringen mit dem verhandlungsbereiten palästinensischen Präsidenten Mahmoud Abbas im Westjordanland eher noch gestärkt. Der hatte die eigentlich für Samstag geplante erste Parlamentswahl in den Palästinensergebieten seit 15 Jahren Ende April formell wegen Streits über die Stimmabgabe in Jerusalem auf unbestimmte Zeit verschoben. Kritiker warfen ihm hingegen vor, er habe einen Sieg der Hamas verhindern wollen.

Aber auch Israels Siedlungspolitik im besetzten Westjordanland und in Ost-Jerusalem, wo nach Vorstellung von Abbas ein Palästinenserstaat entstehen soll, macht eine Zwei-Staaten-Lösung, die bereits seit Mitte der 1970er-Jahre angestrebt wird, immer schwieriger.

Papst Franziskus begrüßte die Waffenruhe. "Ich danke Gott für die Entscheidung, die bewaffneten Kämpfe zu stoppen, und ich hoffe, dass die Wege des Dialogs und des Friedens beschritten werden", sagte das katholische Kirchenoberhaupt am Freitag nach Angaben der Nachrichtenagentur Ansa im Vatikan.

Lage weiterhin angespannt

Wie brenzlig die Lage immer noch ist, zeigten am Freitag neue Auseinandersetzungen auf dem Tempelberg (Al-Haram al-Sharif) in Jerusalem zwischen Palästinensern und der israelischen Polizei. Palästinensischen Rettungskräften zufolge wurden 15 Menschen behandelt, nachdem die Polizei unter anderem Gummigeschoße eingesetzt hatte. Nach Angaben der Polizei waren Polizisten zuvor aus einer Menge Hunderter junger Menschen mit Steinen und einem Brandsatz beworfen worden.

Solche Zusammenstöße hatte die Hamas zum Anlass genommen, am 10. Mai Raketen Richtung Jerusalem abzufeuern. Daraufhin hatte Israel mit massiven Bombardierungen des Gazastreifens begonnen. In dem Konflikt wurden im Gazastreifen nach offiziellen Angaben mindestens 248 Menschen getötet, es gab 1.910 Verletzte. In Israel starben zwölf Menschen, mehr als 300 wurden verletzt.

Segenreich: "So viele Schäden und nachher ändert sich überhaupt nichts"

Korrespondent und Nahost-Experte Ben Segenreich spricht mit PULS 24  über die Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas

ribbon Zusammenfassung
  • Die Waffenruhe im Gaza-Konflikt hält weiterhin.
  • Nach Ansicht von US-Präsident Joe Biden kann der Nahost-Konflikt nur durch eine Zwei-Staaten-Lösung, also ein unabhängiges Palästina neben Israel, befriedet werden.
  • Dazu sagte er am Freitag: "Das ist die einzige Antwort, die einzige Antwort".
  • Auch die Europäische Union sprach sich erneut für zwei Staaten aus. "Die Wiederherstellung eines politischen Horizonts für eine Zwei-Staaten-Lösung bleibt von größter Bedeutung", erklärte ihr Außenbeauftragter Josep Borrell.