Nach Wut-Video: Wagner-Söldner sollen Munition aus Moskau bekommen
Der Chef der russischen Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, deutete nach versprochenen Munitionslieferungen am Sonntag einen Verbleib seiner Kämpfer in der seit Monaten hart umkämpften Frontstadt Bachmut an.
Munition versprochen
Prigoschin sagte in einer von seinem Pressedienst veröffentlichten Audio-Botschaft: "Sie haben uns versprochen, uns all die Munition und Ausrüstung zu geben, die wir brauchen, um die Aktionen fortsetzen zu können. Moskau äußerte sich zunächst nicht dazu.
Er hatte die russischen Militärbefehlshaber zuvor wegen der Situation in Bachmut scharf kritisiert und gedroht, seine Kämpfer von dort abzuziehen und dies mit unzureichenden Munitionslieferungen begründet. Die Stadt ist das Epizentrum des ukrainischen Kampfs gegen Moskaus Streitkräfte. Wegen fehlender Artilleriemunition seien die Ausfälle beim Sturm der Stadt fünfmal so hoch wie nötig, sagte er.
Bachmut beinahe eingenommen
Die Gruppe Wagner führt den seit Monaten andauernden russischen Angriff auf Bachmut an und hat die Stadt beinahe eingenommen.
Am Sonntag sagte der Wagner-Chef, General Sergej Surowikin werde ab jetzt "alle Entscheidungen bezüglich Wagners Militäraktionen in Zusammenarbeit mit dem Verteidigungsminister" treffen. Surowikin war von Oktober 2022 bis Jänner 2023 Kommandant der russischen Streitkräfte in der Ukraine gewesen. Nach dem Rückzug der russischen Armee aus Cherson war er durch Waleri Gerassimow ersetzt worden. Letzterer wurde in der Vergangenheit häufig von Prigoschin kritisiert.
Machtkampf
Prigoschin gilt wie Surowikin oder auch der tschetschenische Machthaber Ramsan Kadyrow, dessen Einheiten die Wagner-Positionen in Bachmut eigentlich übernehmen sollten, als Hardliner in Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine. Experten sprechen von einem Machtkampf innerhalb der russischen Elite, der die Effizienz der Kriegsführung Moskaus weiter schmälert.
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Zusammenfassung
- Nachdem Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin angedroht hatte, seine Truppen aus Bachmut abzuziehen, dürfte er nun mehr Munition und Ausrüstung bekommen.
- Er deutet einen Verbleib in der Ostukraine an.