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Mindestens 30 Tote bei Luftangriffen im Gazastreifen

Bei israelischen Luftangriffen im Gazastreifen sind palästinensischen Angaben zufolge mindestens 30 Menschen getötet worden. Wie die Gesundheitsbehörden im Gazastreifen mitteilten, nahm das israelische Militär vor allem Ziele im Norden des Küstengebiets ins Visier. Dort sei auch die Kamal-Adwan-Klinik in Beit Lahiya getroffen worden. Angestellte seien verletzt und der Betrieb unterbrochen worden. Berichte über Todesopfer lagen nicht vor.

Die Gesundheitsbehörde teilte mit, der dritte Stock des Krankenhauses sei beschossen worden. Dabei sei großer Schaden entstanden und dort gelagerte Arzneimittelreserven zerstört worden. Das israelische Militär hatte die Kamal-Adwan-Klinik vergangene Woche gestürmt, kurzzeitig besetzt und nach eigenen Angaben rund 100 mutmaßliche Hamas-Mitglieder festgenommen. Israel wirft der Hamas vor, dass sich Dutzende Kämpfer dort versteckt und zum Teil als Klinik-Angestellte ausgegeben hätten. Die Gesundheitsbehörden und die Hamas weisen dies zurück.

Bei einem israelischen Militäreinsatz nahe Tulkarem im nördlichen Westjordanland wurden unterdessen vier Menschen getötet. Bei einem von ihnen handelte es sich palästinensischen Angaben zufolge um ein führendes Mitglied des bewaffneten Hamas-Arms in Tulkarem. Zwei weitere Männer seien bei einem Drohnenangriff getötet worden. Ein vierter Mann kam nach palästinensischen Angaben bei Konfrontationen während des Rückzugs der Armee ums Leben.

Die israelische Armee sprach von einem Anti-Terror-Einsatz in der Region. "Eine Drohne hat aus der Luft eine Zelle bewaffneter Terroristen angegriffen, die unsere Soldaten beschossen haben", teilte das Militär mit. Der Einsatz dauere an.

Ein Flüchtlingsviertel bei Tulkarem gilt als Hochburg militanter Palästinenser im Westjordanland. Die ohnehin gespannte Lage im Westjordanland hat sich seit dem Hamas-Massaker mit 1.200 Toten am 7. Oktober und dem dadurch ausgelösten Gaza-Krieg deutlich verschärft. Seitdem wurden laut dem Gesundheitsministeriums in Ramallah bei israelischen Militäreinsätzen, bewaffneten Auseinandersetzungen und Anschlägen von Extremisten mehr als 730 Palästinenser getötet.

ribbon Zusammenfassung
  • Im Westjordanland wurden bei einem israelischen Militäreinsatz nahe Tulkarem vier Menschen getötet, darunter ein führendes Mitglied des bewaffneten Hamas-Arms. Die israelische Armee bezeichnete den Einsatz als Anti-Terror-Aktion.
  • Seit dem Hamas-Massaker am 7. Oktober hat sich die Lage im Westjordanland verschärft, mit über 730 getöteten Palästinensern bei israelischen Militäreinsätzen und anderen Auseinandersetzungen.