Mietpreisdeckel: "Keine Lösung", fünf Prozent sind zu hoch
Die Regierung stellte am Mittwoch einen "Mietpreisdeckel" vor. Richtwert-, Kategoriemieten und Genossenschaften sollen in den nächsten drei Jahren um maximal fünf Prozent pro Jahr erhöht werden.
"Schmähpaket"
"Das kann nur ein erster Schritt sein, denn es ist keine Lösung für alle Mieter, es ist zu wenig, und es kommt viel zu spät", so Georg Niedermühlbichler, Präsident der Mietervereinigung Österreichs (MVÖ). Der präsentierte Deckel sei keine Lösung für den privaten Mietsektor, sondern ein "Schmähpaket". Das sind laut Mietervereinigung 425.000 Haushalte in Österreich.
In den vergangenen zwei Jahren sind Kategorie-Mieten um fast 24 Prozent, Richtwert-Mieten um fast 15 Prozent und ungeregelte private Neubaumieten um bis zu 17 Prozent erhöht worden. Die Regierung habe die Menschen in die Armut schlittern lassen.
Die Mietervereinigung findet den fünf Prozent-Deckel als zu hoch angesetzt an. Denn in den letzten 22 Jahren lag die Inflation nur 2022 und 2023 über fünf Prozent. Zwei Prozent Erhöhung seien zu hoch, so Hanel-Torsch in einer Aussendung.
"Ungerecht"
"Es ist ungerecht, den Mietern die Miete immer wieder um den Verbraucherpreisindex zu erhöhen." Laufende Kosten würden den Mietern so umgehängt, während die Vermietenden "nicht einmal" Versicherungen oder Grundsteuer selbst zahlen würden.
Wohnen in Österreich sei aktuell unleistbar. Es bräuchte ein Mietrecht für alle mit echten Preisgrenzen, das Aus für befristete Mietverträge und eine faire Neugestaltung des Betriebskostenkatalogs.
Zusammenfassung
- Am Mittwoch präsentierte die Regierung den Mietpreisdeckel.
- Die Mietervereinigung übt nun scharfe Kritik.
- Die Deckelung mit fünf Prozent pro Jahr sei zu hoch, zwei Prozent wären genug.
- Die präsentierte Maßnahme sei ein "ungerechtes" "Schmähpaket".