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Männer mitgemeint: Zadić legt Gesetz in rein weiblicher Form vor

Alma Zadić hat einen Gesetzesentwurf vorgelegt, in dem sprachlich nur die weibliche Form verwendet wird.

Justizministerin Alma Zadić (Die Grünen) hat einen Gesetzestext zur Begutachtung vorgelegt, bei dem Männer sich mitangesprochen fühlen sollen. Es wurde das erste Gesetz vorgestellt, dass sprachlich nur die weibliche Form verwendet. Das berichtet das "Ö1-Mittagsjournal".

Im Gesetzesentwurf geht es um flexible Kapitalgesellschaften. Konkret wird dabei von "Gesellschafterinnen, Mitarbeiterinnen und Geschäftsführerinnen" gesprochen.

Alle sollen sich angesprochen fühlen

Angesprochen fühlen sollen sich aber alle, heißt es im Text: "Soweit in diesem Bundesgesetz auf natürliche Personen bezogene Bezeichnungen nur in weiblicher Form angeführt sind, beziehen sie sich auf alle Geschlechter in gleicher Weise."

In fast jedem Gesetz sei es anders. Es werde die männliche Form verwendet und der Rest sei mitgemeint. Nun wolle man vor allem auch auf die Rolle der Unternehmensgründerinnen hinweisen und diese sichtbar machen, berichtet "Der Standard".

Debatten unter Juristen

Der Vorschlag sorgt nun für Debatten: Der Vorsitzende der Österreichischen Gesellschaft für Rechtslinguistik, Daniel Green, meint im "Mittagsjournal", dass Behörden eigentlich weiter gehen müssten. Denn, der Verfassungsgerichtshof habe festgestellt, dass es mehr als zwei Geschlechter gebe. Er plädiert jedoch für eine einheitliche Form in Gesetzestexten.

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  • Alma Zadić hat einen Gesetzesentwurf vorgelegt, in dem sprachlich nur die weibliche Form verwendet wird.