Ludwig: Ankündigungen, alles zu öffnen, scheinen mir voreilig zu sein
Am 19. Mai sollen die Corona-Maßnahmen gelockert werden – auch in Wien. Zumindest theoretisch. Noch vor der offiziellen Regierungs-Pressekonferenz trat Michael Ludwig, Bürgermeister von Wien, vor die Kameras. Neben der Bestätigung des Regierungsplans ließ er auch Kritik an der Regierung durchklingen. Die Bundesländer hätten sich bereit erklärt, Verantwortung mitzutragen, aber "prinzipiell trägt in der Pandemie die Verantwortung die Bundesregierung", erklärte er. Diese habe sich auf Öffnungsschritte verständigt.
Ludwig selbst sei dafür, "sehr vorsichtig vorzugehen und Experten mit einzubeziehen". Auch aus dem Expertenkreis der Regierung "gibt es durchaus kritische Stimmen", die sagen würden, "dass wir nicht vorschnell öffnen sollten". Denn es bestehe die Gefahr, dass man – noch bevor ein größerer Teil der Bevölkerung durchgeimpft ist – wieder Maßnahmen treffen müsse, "die wir nicht treffen wollen". Er selbst sei "zweifellos der Gruppe zugehörig, die hier sehr vorsichtig ist und das in enger Abstimmung mit Expertinnen und Experten umsetzen wollen".
Man werde nächste Woche entscheiden wie "wir nach dem 2. Mai vorgehen". Der 19. Mai sei noch weit weg. "Ich finde, man sollte hier portioniert vorgehen. Jetzt schon Ankündigungen zu treffen, alles zu öffnen, scheint mir sehr voreilig zu sein."
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Kaiser warnt vor Leichtsinn
Eine Warnung kam vom Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ). Er trägt die für 19. Mai angekündigten Öffnungen mit, erklärte er Freitagnachmittag in einer Aussendung. Kaiser warnte jedoch vor Leichtsinn und mahnte zu "Vorsicht und Disziplin", was die Einhaltung der Schutzmaßnahmen betrifft. Dass die Öffnungen branchenübergreifend passieren, sei zu begrüßen.
Zusammenfassung
- Wiens Bürgermeister Michael Ludwig ließ bei seiner Pressekonferenz Kritik an der Regierung durchklingen.