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Leichen von Halbmond-Sanitätern im Gazastreifen geborgen

31. März 2025 · Lesedauer 2 min

Die Leichen von acht Sanitätern des Palästinensischen Roten Halbmondes im Gazastreifen, die vor gut einer Woche unter Beschuss gerieten, sind am Montag geborgen worden. Das Schicksal eines weiteren Mitarbeiters ist nach wie vor nicht ganz klar, er gilt als vermisst, teilte die Organisation "mit Entsetzen" mit. Auch die Leichen von sechs Ersthelfern des Zivilschutzes in Gaza und eines UNO-Mitarbeiters seien gefunden worden, hieß es zudem.

"Sie wollten Leben retten und mussten dafür ihr eigenes lassen", beklagte Gerald Schöpfer, Präsident des Österreichischen Roten Kreuzes in einer Aussendung. Es handle sich um einen Angriff auf unsere humanitäre Arbeit, der auf das Schärfste zu verurteilen ist. Wann werden die Konfliktparteien endlich aufhören, auf jene zu schießen, die andere schützen?" Demnach kamen seit Beginn des Gaza-Krieges Anfang Oktober 2023 36 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung um.

Der Palästinensische Rote Halbmond machte niemand für den Beschuss und die Tötung ihrer Mitarbeiter verantwortlich. Seit dem 23. März hatte die neun Personen starke Gruppe als vermisst gegolten. Die toten Zivilschützer und der UNO-Mitarbeiter wurden den Angaben zufolge aus demselben Gebiet geborgen.

Die israelische Militär erklärte am Montag, eine Untersuchung zu dem Beschuss habe Folgendes ergeben: Truppen hätten das Feuer auf einen Fahrzeugkonvoi mit Rettungs- und Feuerwehrautos eröffnet, der sich einer Armeestellung genähert habe - ohne Blaulicht oder Sirenen. Davor habe es auch keine Benachrichtigung über den Konvoi oder Koordinierungsschritte gegeben.

Bei dem Beschuss habe man mehrere Mitglieder der extremistischen, militanten Palästinenserorganisationen Hamas und Islamischer Jihad getötet worden. In derselben Erklärung verurteilte Israels Militär die Verwendung ziviler Infrastruktur durch Terrororganisationen, darunter Rettungsautos und medizinische Einrichtungen. Über die getöteten Helfer sagte die Armee nichts.

Der Generalsekretär des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), Jagan Chapagain, sprach von der opferreichsten Attacke auf Angehörige der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung in acht Jahren. "Sie trugen Embleme, die sie schützen sollten. Ihre Rettungsautos waren klar und deutlich mit Schutzzeichen markiert", betonte Chapagain.

Laut den Vereinten Nationen wurden im Gaza-Krieg bisher 1.060 im Gesundheitsbereich tätige Menschen getötet. Aus Sicherheitsgründen reduziert die UNO im Gazastreifen ihr Personal um ein Drittel.

Zusammenfassung
  • Seit Beginn des Gaza-Krieges Anfang Oktober 2023 sind 36 Mitarbeiter der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung ums Leben gekommen. Gerald Schöpfer vom Österreichischen Roten Kreuz verurteilt den Angriff auf die humanitäre Arbeit scharf.