Laut Medien fast 100 Tote bei Unruhen in Bangladesch
Unter den Opfern sind den Medienberichten zufolge auch 14 Polizisten. Zahlreiche Menschen seien verletzt worden. Der Zugang zum Internet wurde Beobachtern zufolge teilweise gekappt, betroffen seien unter anderem soziale Netzwerke und Messenger-Dienste wie Facebook, Instagram und WhatsApp.
Die Demonstranten fordern inzwischen den Rücktritt der autokratisch regierenden Premierministerin Sheikh Hasina. Begonnen hatten die Proteste im Juli. Sie richteten sich zunächst gegen die Wiedereinführung einer mittlerweile zurückgedrehten kontroversen Quotenregelung im Öffentlichen Dienst. Offiziellen Angaben zufolge waren dabei im Juli rund 150 Menschen ums Leben gekommen.
Am Samstag hatten demonstrierende Studenten auch zu zivilem Ungehorsam aufgerufen. Ein Angebot der Regierung zum Dialog hatten sie abgelehnt. Viele Geschäfte blieben Beobachtern zufolge geschlossen. Für Montag wurden weitere Aktionen angekündigt.
Unter Hasinas Führung erlebte das arme, mehrheitlich muslimische Bangladesch einen wirtschaftlichen Aufschwung. Zuletzt machte aber die hohe Inflation den Menschen zu schaffen. In dem Land mit mehr als 170 Millionen Einwohnern herrscht hohe Arbeitslosigkeit.
Menschenrechtsorganisationen werfen Hasina vor, gezielt gegen ihre Gegner und Kritiker vorzugehen sowie Tausende von ihnen festnehmen zu lassen. Auch Meinungs- und Pressefreiheit hätten unter ihrer Regierung gelitten.
Zusammenfassung
- Bei Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften in Bangladesch sind fast 100 Menschen ums Leben gekommen. Die Zeitungen ‚Daily Star‘ und ‚Prothom Alo‘ berichten von 90 bzw. 99 Toten, darunter auch 14 Polizisten.
- Das Innenministerium hat die Ausgangssperre verschärft und der Zugang zum Internet wurde teilweise gekappt. Soziale Netzwerke und Messenger-Dienste wie Facebook, Instagram und WhatsApp sind betroffen.
- Die Demonstranten fordern den Rücktritt von Premierministerin Sheikh Hasina. Menschenrechtsorganisationen werfen ihr Unterdrückung von Gegnern und Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit vor.