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Landeshauptmann Wallner geht "in mehrwöchigen Krankenstand"

Der Vorarlberger Landeshauptmann Markus Wallner geht "auf ärztlichen Rat hin in mehrwöchigen Krankenstand".

Wallners Arbeitspensum sei den letzten Monaten von enormen Anstrengungen geprägt gewesen, lässt die ÖVP-Vorarlberg via Aussendung mitteilen. Die Krisenbewältigung habe Wallner viel abverlangt. Dazu kämen die "haltlosen Vorwürfe" in der Causa Wirtschaftsbund, die "zu einer außergewöhnlich hohen Belastung mit körperlichen Beschwerden" geführt hätten. Auf dringenden Rat seiner Ärzte werde Wallner deshalb ab sofort einen mehrwöchigen Krankenstand antreten.

"Definitiv kein Rücktritt"

Die Vertretung übernimmt die Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink. Aus dem Büro des Landeshauptmanns hieß es gegenüber PULS 24, dass es "definitiv kein Rücktritt" sei. Es handle sich  um einen "mehrwöchigen Krankenstand über den Sommer."

Nehammer zeigt Verständnis

Auch Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) meldete sich zu Wort: Gerade die Spitzenpolitik sei für die Gesundheit eine enorme Belastung. Er wünsche Wallner "beste und vollständige Genesung". Die Gesundheit stehe über allem, so Nehammer.

Grüne wünschen "viel Kraft"

Der grüne Regierungspartner zeigte sich betroffen von Wallners Erkrankung und schickte in einer Aussendung Genesungswünsche: "Wir wünschen dem Landeshauptmann alles, alles Gute und eine rasche Genesung. Insbesondere wünschen wir auch der Familie und den Angehörigen viel Kraft für die schwierige Zeit", so die grüne Doppelspitze Daniel Zadra und Eva Hammerer. Wallner müsse sich jetzt "zu 100 Prozent auf seine Genesung und Gesundheit konzentrieren können. Wir tun alles, um dazu einen Beitrag zu leisten." Sie seien überzeugt, dass die Abläufe in der Landesregierung weiter reibungslos funktionieren würden.

NEOS: "Zwischen Menschen und System unterscheiden"

Auch die Vorsitzende der NEOS-Vorarlberg, Sabine Scheffknecht, meldete sich zu Wort: "Das System ÖVP krankt", das habe sich in den letzten Monaten gezeigt. Viele Vorwürfe wie zu Korruption und Parteienfinanzierung stünden im Raum. Das gehöre geändert. "Trotzdem ist es schlimm, wenn Menschen - speziell auch gesundheitlich - darunter leiden." Scheffknecht wünsche Wallner "gute Besserung und eine schnelle Genesung".

Appell von Mikl-Leitner

Die niederösterreichische Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) wünschte Wallner ebenfalls "eine möglichst rasche und vollständige Genesung, damit er kraftvoll in die politische Arbeit für seine Heimat zurückkehren kann". Sie nahm Wallners Erkrankung zum Anlass, "um an alle zu appellieren, wieder respektvoller miteinander umzugehen".

Statement von Bundeskanzler Nehammer im Wortlaut:

"Die Belastungen in der Spitzenpolitik sind oftmals unglaublich hoch und für die Gesundheit eine schwere Belastung. Ich wünsche Markus Wallner beste und vollständige Genesung und dass er sich die Zeit nimmt, die er braucht, um wieder zu Kräften zu kommen und seine Arbeit als Landeshauptmann für das Land Vorarlberg wieder aufzunehmen. Die Gesundheit steht über allem, auch in der Politik."

Aussendung der ÖVP-Vorarlberg im Wortlaut:

"Trotz des gewohnt hohen Arbeitspensums waren die letzten Monate von ungewöhnlichen Anstrengungen geprägt. Zum einen sind hier die langwierigen, schwierigen Herausforderungen in der Krisenbewältigung ins Treffen zu führen. Andererseits haben selbstverständlich auch die Vorwürfe rund um die Causa Wirtschaftsbund und die damit verbundenen Anstrengungen zur Klarstellung dieser gegen ihn gerichteten, haltlosen Vorwürfe zu einer außergewöhnlich hohen Belastung mit körperlichen Beschwerden geführt. Auf dringenden ärztlichen Rat hin tritt der Landeshauptmann deshalb ab sofort einen mehrwöchigen Krankenstand an. Die Geschäftseinteilung der Landesregierung sieht für derartige Situationen klare Vertretungsregeln vor. Die Aufgaben des Landeshauptmannes werden in dieser Zeit ordnungsgemäß von der Landesstatthalterin übernommen. Eine kontinuierliche Fortführung der Amtsgeschäfte ist damit gewährleistet."

ribbon Zusammenfassung
  • Der Vorarlberger Landeshauptmann Markus Wallner geht "auf ärztlichen Rat hin in mehrwöchigen Krankenstand".
  • Aus dem Büro des Landeshauptmanns hieß es gegenüber PULS 24, dass es "definitiv kein Rücktritt" sei.
  • Die Vertretung übernimmt die Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink.