Kurz: Italien in Coronakrise auf Hilfe aus EU angewiesen
Das von der Coronakrise hart getroffene Italien könnte die derzeitige Situation nach Ansicht von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) "nicht ohne die Hilfe der EU und Ländern wie Österreich" bewältigen. Österreich sei auch weiter bereit zu helfen, eine Vergemeinschaftung von Schulden lehnte Kurz in einem am Dienstag veröffentlichten Interview mit der Nachrichtenagentur Bloomberg aber weiterhin ab.
Für Österreich sei auch klar, dass man die am stärksten betroffenen Ländern unterstützen und "Solidarität zeigen" wolle, betonte Kurz. Das von der EU bereits beschlossene Rettungspaket in Höhe von über 500 Milliarden Euros sei ein guter Schritt gewesen. Auf Ebene der EU-Staats- und Regierungschefs werde nun über weitere Hilfen diskutiert. "Aber wir sind nicht für Coronabonds oder eine Vergemeinschaftung der Schulden", bekräftigte Kanzler.
Die wirtschaftliche Lage in Italien - das Bruttoinlandsprodukt fiel im ersten Quartal bereits um fast fünf Prozent, die Staatsverschuldung soll auf über 150 Prozent der Wirtschaftsleistung steigen - sei auch für Österreich "problematisch", erklärte Kurz. Italien ist nach Deutschland der zweitgrößte Handelspartner.
2020 werde ein "sehr, sehr schwieriges Jahr" werden, er hoffe aber auf eine positive Entwicklung im kommenden Jahr. Um auf ein Vor-Krisenniveau zurückzukommen, werde es wohl aber noch einige Jahre dauern, prophezeite der Kanzler. Der wichtigste Schritt sei nun zunächst die Öffnung der Grenzen.
Zusammenfassung
- Das von der Coronakrise hart getroffene Italien könnte die derzeitige Situation nach Ansicht von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) "nicht ohne die Hilfe der EU und Ländern wie Österreich" bewältigen.
- Österreich sei auch weiter bereit zu helfen, eine Vergemeinschaftung von Schulden lehnte Kurz in einem am Dienstag veröffentlichten Interview mit der Nachrichtenagentur Bloomberg aber weiterhin ab.