Kuba entzieht Journalisten Akkreditierung
Nach Amerises Angaben wurden die fünf Efe-Journalisten am Samstag vom Leiter des Internationalen Pressezentrums vorgeladen. Dann wurde ihnen die Erlaubnis entzogen, auf Kuba als Journalisten zu arbeiten, wie die spanische Nachrichtenagentur Europa Press meldete. Offen sei, ob es sich um ein vorübergehendes oder dauerhaftes Verbot handle. Zwei bekamen ihre Akkreditierungen nach Verhandlungen wieder, wie Amerise am Sonntag auf Twitter schrieb.
Efe hatte vor einigen Tagen ein Interview mit einem Anführer des für illegal erklärten Oppositionsmarschs veröffentlicht, dem Dramatiker Yunior García Aguilera. Kubanische Sicherheitskräfte umstellten am Sonntag das Haus Garcías, wie der Theaterautor in sozialen Medien mitteilte - kurz bevor er alleine mit weißer Rose in Havanna demonstrieren wollte.
Die Präsidentin der Nachrichtenagentur, Gabriela Cañas, hatte die kubanische Regierung aufgerufen, ihre Entscheidung zu "überdenken". "Die Agentur EFE ist ein objektives und verantwortungsvolles Medium, das seit mehr als 40 Jahren über die Insel berichtet und die Gründe für diese Maßnahme nicht versteht", wurde sie von Europa Press zitiert. Auch Amnesty International kritisierte die Entscheidung. Am 11. Juli war es in Kuba spontan zu den größten Massenprotesten seit Jahrzehnten gekommen. Demonstriert wurde für mehr Freiheit und gegen Misswirtschaft. Es gab Hunderte Festnahmen.
Zusammenfassung
- Kurz vor neuen Protesten der Opposition auf Kuba hat die sozialistische Regierung allen Journalisten der spanischen Nachrichtenagentur Efe die Akkreditierung entzogen.
- Es sei das erste Mal, dass die Arbeit einer ganzen Nachrichtenagentur auf der Karibik-Insel blockiert werde, schrieb der Efe-Bürochef in Havanna, Atahualpa Amerise, am Sonntag auf Twitter.
- Am 11. Juli war es in Kuba spontan zu den größten Massenprotesten seit Jahrzehnten gekommen.