Neue Fettnäpfchen von J.D. Vance: Zu "weird" für den Wahlsieg?
Erst vor zwei Wochen hatte Donald Trump J.D. Vance zu seinem "Running Mate", also als Kandidaten für das Amt des Vizepräsidenten, ernannt. Doch bereits jetzt könnte er diese Entscheidung bereuen.
Seit Tagen macht sein Sidekick mit Negativschlagzeilen auf sich aufmerksam. Vor allem seine Aussage, kinderlose Frauen seien "Katzenladies", die unglücklich seien, aus dem Jahr 2021 spielen US-amerikanische Sender auf und ab. Auch unbeholfene Wahlkampfauftritte von Vance laufen in Endlosschleife.
Zusätzlich veröffentlichte nun auch die "New York Times" Auszüge aus privaten E-Mails des Vizekandidaten. Darin habe er erklärt, er "hasse Polizisten" und nahm Bezug auf den 2014 von der Polizei erschossenen Michael Brown. Er könne sich nicht vorstellen, was ein "schwarzer Kerl durchmachen muss".
Video: Das ist J.D. Vance
Trump sei ein "Demagoge"
Zudem wetterte er gegen Trump, nannte ihn einen "Demagogen". Er mache sich Sorgen, wie "willkommen sich muslimische Bürger in ihrem eigenen Land fühlen". Nun ordnet sich Vance unter und nutzt selbst Rhetorik, die er vormals kritisiert hatte.
Auch die Umfragen machen die Missgunst der Amerikaner:innen gegenüber Vance deutlich. Knapp 30 Prozent der Befragten haben bisher eine positive Meinung zu dem 39-Jährigen, berichtet der "Spiegel". Auch Trump liegt inzwischen hinter seiner möglichen Kontrahentin Kamala Harris.
Internet-Spott
Hinzu kommt, dass sich seit Tagen im Netz die Memes zu Vance überschlagen. Trumps "Running Mate" wird nachgesagt, dass er mit einer Couch Sex gehabt und im Internet nach Delphin-Sex gesucht habe.
Diese Veräppelungen entsprechen nicht der Wahrheit, der Spott dürfte Trump - der seine politischen Kontrahenten stets verspottet - allerdings hart treffen. Auch immer mehr Konservative nennen Vance "weird", also seltsam. Dass Trump bei seinen Wahlkampf-Auftritten auch regelmäßig zusammenhanglose Dinge redet, verstärkt bei ihnen die Angst, die republikanischen Kandidaten könnten als "Weirdos" wahrgenommen werden.
https://twitter.com/Acyn/status/1817601901321756731
"Schlechteste aller Möglichkeiten"
Der konservative Kommentator Ben Shapiro mutmaßt in seinem Podcast, dass er bezweifle, dass Trump Vance heute noch einmal als Vize wählen würde. "Vance war die schlechteste aller Möglichkeiten", so Shapiro.
Trump äußerte sich vorerst noch nicht zur Kritik um seinen Vize. Er könnte Vance nach wie vor rauswerfen. In seiner Zeit als US-Präsident hatte er immerhin in seinem ersten Jahr gleich drei Berater gekündigt.
Zusammenfassung
- Donald Trumps republikanischer Vizekandidat sieht sich mit scharfer Kritik konfrontiert.
- Vergangene Aussagen, ein geleakter E-Mail-Verkehr und unbeholfene Wahlkampfauftritte führten dazu, dass sogar konservative Stimmen Trumps Entscheidung monieren.