Kritik an Auftritt von UNO-Berichterstatterin in Wien
Albanese relativiere den Holocaust und verteidige palästinensischen Terror als "Widerstand". Sie spreche Israel das Recht ab, "seine Bürger gegen Terror zu verteidigen", hieß es in einer Aussendung. "Universitäten sollten ein Platz für Diskussionen und akademischen Austausch sein, aber es ist mehr als zweifelhaft, ob man so einem einseitigen, antisemitischen Narrativ voller unwahren Anschuldigen eine Bühne geben sollte", so Botschafter David Roet, der eine Absage der Veranstaltung als "besseren Weg" bezeichnete.
Auch die Jüdischen österreichischen HochschülerInnen (JöH) kritisierten das Event und Albanese im Vorfeld. Sie ignoriere in ihrem Narrativ über den Krieg in Israel und Palästina "vollumfänglich das Leid der Israelis, welche nach ihrer Erzählung Schuld an allen Übeltaten tragen, während sie für die mörderische Hamas größtes Verständnis zeigt", so die Studentinnen und Studenten in einer Aussendung.
Um auf die "problematischen Positionen" Albaneses und auf ihre "Ignoranz gegen israelisches und jüdisches Leid" aufmerksam zu machen, platzierte die JöH am Campus der Universität Wien einen leeren Shabbat-Tisch. Dieser solle auf die entführten israelischen Geiseln aufmerksam machen, die seit über einem Jahr in den Tunneln der Hamas festgehalten werden.
Der Vortrag der UNO-Sonderberichterstatterin über die Lage der Menschenrechte in den besetzten palästinensischen Gebieten an der Uni Wien fand unter dem Titel "Israel's War: Genocide as Colonial Erasure?" statt. Der Hörsaal C war bereits eine halbe Stunde vor Beginn voll belegt, auch zwei weitere, kleinere Hörsäle, in denen der Vortrag live übertragen wurde, füllten sich nach kurzer Zeit.
Vor dem Hörsaalzentrum waren vor der Veranstaltung "Viva Palästina"-Sprechchöre zu hören und einige Palästina-Fahnen zu sehen. Plakate mit der Aufschrift "From the river to the sea" mussten die Organisatoren der Kundgebung nach der Aufforderung der Polizei abnehmen.
Nach dem letzten Auftritt Albaneses an der Uni Wien Ende April diesen Jahres kam es zu einem Aufmarsch einer judenfeindlichen Gruppe, die Hassparolen skandierten, in der Nacht zu antisemitischen Vorfällen in einem jüdisch geprägten Viertel.
Zusammenfassung
- Ein Vortrag der UNO-Sonderberichterstatterin Francesca Albanese an der Universität Wien sorgte für heftige Kritik seitens der israelischen Botschaft, die ihr ein einseitiges, antisemitisches Narrativ vorwirft.
- Die Jüdischen österreichischen HochschülerInnen kritisierten Albanese ebenfalls und platzierten einen leeren Shabbat-Tisch, um auf entführte israelische Geiseln aufmerksam zu machen.
- Der Vortrag mit dem Titel 'Israel's War: Genocide as Colonial Erasure?' fand vor einem vollen Hörsaal statt, begleitet von 'Viva Palästina'-Sprechchören und Palästina-Fahnen.