Fall Floyd: Ex-Polizist Chauvin bekennt sich schuldig
Der weiße Polizist hatte dem wegen Falschgeldvorwürfen festgenommenen und mit Handschellen gefesselten Floyd am 25. Mai 2020 in Minneapolis rund neuneinhalb Minuten lang das Knie in den Nacken gedrückt, obwohl der 46-jährige Schwarze wiederholt klagte, er bekomme keine Luft mehr.
Floyds auf einem Handyvideo festgehaltener qualvoller Tod sorgte international für Empörung und löste landesweite Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt aus. Floyds Klage "I can't breathe" - "Ich kann nicht atmen" oder "Ich bekomme keine Luft" - ging um die Welt und wurde zu einem Motto der Anti-Rassismus-Bewegung "Black Lives Matter" ("Das Leben von Schwarzen zählt").
Im Juni wurde Chauvin wegen Mordes zweiten Grades zu 22 Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. Parallel zur Justiz des Bundesstaates Minnesota hatte auch die Bundesjustiz Anklage gegen Chauvin erhoben, wie es in den USA möglich ist. Sie wirft dem Ex-Polizisten vor, Floyds in der Verfassung verankertes Recht verletzt zu haben, keine "unverhältnismäßige Gewalt durch einen Polizisten" erleiden zu müssen.
Chauvin drohen in dem Bundesverfahren 20 bis 25 Jahre Haft. Beide Gefängnisstrafen können zeitgleich abgesessen werden. Medienberichten zufolge hatte das Gericht Chauvin gewarnt, ohne Schuldeingeständnis drohe ihm lebenslange Haft. Der Ex-Polizist bekannte sich am Mittwoch auch schuldig, die Bürgerrechte eines damals 14-Jährigen verletzt zu haben, den er 2017 am Hals gepackt und mit einer Taschenlampe geschlagen hatte.
Zusammenfassung
- Der wegen der Tötung des Afroamerikaners George Floyd zu langjähriger Haft verurteilte Ex-Polizist Derek Chauvin hat sich in einem separaten Bundesverfahren erstmals schuldig bekannt.
- Chauvin räumte am Mittwoch vor einem Bundesgericht in Minneapolis im Bundesstaat Minnesota ein, Floyds Bürgerrechte verletzt zu haben, wie US-Medien berichteten.
- Er änderte dies nun vor Gericht.
- Chauvin drohen in dem Bundesverfahren 20 bis 25 Jahre Haft.