Konzett: Öl-Embargo-Kompromiss hat "Debakel" verhindert
Die Einigung der EU-Staats- und Regierungschefs beim Öl-Embargo sieht Eva Konzett, Journalistin vom "Falter", als "politisch unglaublich wichtig". Diese habe nämlich "eine Nicht-Lösung" und somit "ein Debakel" verhindert.
Konzett zeigt sich überzeugt, dass ohne eine Einigung am Ende der Gespräche deutlich geworden wäre "was eh schon jeder weiß, nämlich, dass die EU nicht mehr so geschlossen hinter den Sanktionen steht", wie es Anfang März der Fall war.
EU-Einheit hat überrascht
Die damalige Einheit der Mitgliedsstaaten der Union habe sowohl "den Kreml als auch das Regime in Peking überrascht", erklärt die Journalistin. Allerdings würden für einige "die innenpolitischen Kosten" der Sanktionspakete – wie die aktuelle Inflation, hohen Energiepreise, drohende Nahrungsmittelkrise und neue Migrationsbewegungen – zu viel werden.
Embargo als Antwort auf Butscha
Konzett erinnert daran, dass das Öl-Embargo im Zuge der Massaker von Butscha – vor über zwei Monaten – angekündigt wurde. Dadurch habe der Markt genug Zeit gehabt, die angekündigten Sanktionen bereits "einzupreisen". So haben man die letzten zwei Monate Öl zu deutlich erhöhten Preisen bezogen. Russland habe außerdem "weniger Öl geliefert und dafür mehr bekommen – das war einigermaßen absurd".
Der Kompromiss sei deswegen umso wichtiger gewesen da die EU vom Öl-Embargo "nicht mehr heruntergekommen" wäre. "Wenn ich die Hand zur Ohrfeige erhebe und dann die Hand zurückziehe, macht das überhaupt keinen Sinn", so die Journalistin.
Zusammenfassung
- Die Einigung der EU-Staats- und Regierungschefs beim Öl-Embargo sieht Eva Konzett, Journalistin vom "Falter", als "politisch unglaublich wichtig".
- Diese habe nämlich "eine Nicht-Lösung" und somit "ein Debakel" verhindert.
- Konzett zeigt sich überzeugt, dass ohne eine Einigung am Ende der Gespräche deutlich geworden wäre "was eh schon jeder weiß, nämlich, dass die EU nicht mehr so geschlossen hinter den Sanktionen steht", wie Anfang März.
- Die damalige Einheit der Mitgliedsstaaten der Union habe sowohl "den Kreml als auch das Regime in Peking überrascht", erklärt die Journalistin.
- Allerdings würden für einige "die innenpolitischen Kosten" der Sanktionspakete – wie die aktuelle Inflation, hohen Energiepreise, drohende Nahrungsmittelkrise und neue Migrationsbewegungen – zu viel werden.