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Kaum Auswirkungen auf Schönborn-Nachfolge durch Papst-Tod

Heute, 07:57 · Lesedauer 2 min

Der Tod von Papst Franziskus dürfte kaum Auswirkungen auf die Suche nach einem neuen Wiener Erzbischof haben. In spätestens drei Wochen dürfte ein Nachfolger des am Ostermontag verstorbenen Heiligen Vaters feststehen, ab dann sei dieser auch entscheidungsfähig, sagte der Sprecher der Erzdiözese Wien, Michael Prüller, auf APA-Anfrage. Er geht davon aus, dass noch vor dem Sommer, spätestens im Juli, der Nachfolger von Erzbischof Christoph Schönborn feststeht.

Seit dem Rücktritt Schönborns im Jänner verwaltet Josef Grünwidl als päpstlicher Administrator die Erzdiözese Wien. Nach dessen Einsetzung war man eigentlich davon ausgegangen, dass innerhalb von sechs Wochen ein neuer Erzbischof feststeht. Allerdings verzögerte sich die Entscheidungsfindung im Vatikan. Als ein möglicher neuer Erzbischof wird etwa der Innsbrucker Diözesanbischof Hermann Glettler gehandelt. Überraschungen bei der Suche sind aber wie so oft leicht möglich.

Dass trotz Franziskus' Tod keine beträchtlichen Verzögerungen erwartet werden, hängt mit dem Prozess im Vatikan zusammen. Hauptsächlich zuständig für die Suche ist das Dikasterium für die Bischöfe im Vatikan, das sich eng mit dem Nuntius - dem "Botschafter" des Vatikans in Österreich - abstimmt. Die endgültige Entscheidung obliegt dennoch dem Heiligen Vater, der üblicherweise die Personalentscheidung mit seiner Unterschrift absegnet. Kommuniziert wird die Ernennung im päpstlichen Bollettino.

Ein Einspruch gegen einen neuen Erzbischof vonseiten des Papstes ist dennoch nicht ausgeschlossen. Dies hängt hauptsächlich von der Linie des neuen Heiligen Vaters ab. So hatte Franziskus nicht nur Freunde im Kardinalskollegium. Zudem lag die Priorität bei den Entscheidungen auf "Hoffnungsgebieten" der römisch-katholischen Kirche etwa in Lateinamerika, Asien und Afrika. Die letzte Bischofsernennung durch Franziskus wurde am 17. April im Bollettino kommuniziert und betraf Madagaskar.

Zusammenfassung
  • Der Tod von Papst Franziskus hat kaum Auswirkungen auf die Ernennung eines neuen Wiener Erzbischofs, da der Nachfolger von Christoph Schönborn spätestens im Juli feststehen soll.
  • Josef Grünwidl verwaltet seit dem Rücktritt Schönborns im Januar die Erzdiözese Wien als päpstlicher Administrator, während sich die Entscheidungsfindung im Vatikan verzögert hat.
  • Hermann Glettler, der Innsbrucker Diözesanbischof, wird als möglicher neuer Erzbischof gehandelt, wobei das Dikasterium für die Bischöfe im Vatikan die Suche koordiniert.