"Kapitaler Schaden": Schwarz-Blaues Hickhack geht weiter
In einer Aussendung kritisiert er, dass Kickl als Ressortchef den Verfassungsschutz in Österreich in Trümmer gelegt habe. Die FPÖ reagierte auf die Angriffe abwehrend.
Karner meint, dass es erst mit der Neugründung der Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst gelungen sei, wieder eine Schutzmauer für die Republik Österreich hochzuziehen: "Die DSN musste sich mühsam Schritt für Schritt wieder das Vertrauen der internationalen Partner erarbeiten und sich völlig neu aufstellen."
Hafenecker sieht Nehammer als "kapitalen Schaden"
FP-Generalsekretär Christian Hafenecker sieht die Sache gänzlich anders. Für ihn ist nicht Kickl, sondern Kanzler Nehammer "nicht nur ein Sicherheitsrisiko, sondern insgesamt ein kapitaler Schaden" für das Land. Der freiheitliche Politiker hält dem Regierungschef in einer Aussendung unter anderem vor, dass zu dessen Zeit als Innenminister eine "Völkerwanderung" nach Österreich begonnen habe.
Auch der Terroranschlag in Wien habe in dessen Amtszeit stattgefunden und es habe sich gezeigt, dass im Vorfeld ausreichend Hinweise vorgelegen wären, um den islamistischen Attentäter vor seiner Tat zu stoppen.
Die FPÖ lasse sich ihre Personalpolitik "sicher nicht vom scheidenden Kanzler diktieren", richtete Niederösterreichs freiheitlicher Landesparteiobmann und LH-Stellvertreter Udo Landbauer aus. Er attestierte Nehammer, "im Würgegriff der Grünen" festzustecken und nur mehr wild um sich zu schlagen.
Karner: Unsicherheitsfaktor FPÖ
Karner wiederum meint, dass auch in der Diskussion um notwendige Befugnisse im Kampf gegen Extremismus und Terrorismus die FPÖ ein Unsicherheitsfaktor sei. Die notwendigen polizeilichen Ermittlungsmöglichkeiten, nach richterlicher Anordnung Kommunikation im Internet zu überwachen, würden von den Freiheitlichen strikt abgelehnt.
SPÖ vermutet "Pseudo-Distanzierung"
SPÖ-Bundesgeschäftsführerin Sandra Breiteneder schenkt wiederum den aktuellen Aussagen von Nehammer, wonach dieser eine Regierungsbildung der ÖVP mit der FPÖ unter Kickl ausschließt, keinen Glauben. "Wir haben oft genug gesehen, dass auf die ÖVP-Pseudo-Distanzierungen von der FPÖ stets der Wortbruch seitens der ÖVP folgt", meinte Bundesgeschäftsführerin Sandra Breiteneder in einer Aussendung.
Wenn Nehammer jetzt vollmundig eine Koalition mit der FPÖ unter einem Obmann Kickl ausschließe, könne man davon ausgehen, dass die ÖVP vorhabe, genau diese Koalition nach der nächsten Nationalratswahl zu bilden.
Zusammenfassung
- Die ÖVP wird ihrer Angriffe auf FPÖ-Chef Herbert Kickl vorerst nicht müde.
- Nach Kanzler Karl Nehammer und Verteidigungsministerin Klaudia Tanner war am Donnerstag nun Innenminister Gerhard Karner am Zug.
- In einer Aussendung kritisiert er, dass Kickl als Ressortchef den Verfassungsschutz in Österreich in Trümmer gelegt habe.