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Italienisches Schiff mit 49 Migranten traf in Albanien ein

Die italienische Regierung bringt trotz früherer Niederlagen vor Gericht, die das gestoppt haben, zum dritten Mal Migranten in ein Aufnahmezentrum nach Albanien. Das Schiff "Cassiopea" der italienischen Marine traf laut Medienberichten am Dienstag mit 49 Migranten an Bord im albanischen Hafen von Shëngjin ein. Die Menschen waren am Wochenende in internationalen Gewässern südlich der italienischen Insel Lampedusa im Mittelmeer gerettet worden.

Von Bord gingen mehrheitlich Staatsbürger aus Bangladesch, Ägypten, Cote d'Ivoire und Gambia. Zumal sie aus Ländern stammen, die von Italien als "sicher" eingestuft werden, und somit kaum Chancen auf Asyl haben, und sie auch keine Papiere vorgelegt haben, sollen ihre Anträge in einem beschleunigten Behördenverfahren behandelt werden.

Damit nimmt die Regierung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni ungeachtet einer nicht vollständig geklärten Rechtslage und einer offenen Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs ihren Albanien-Plan wieder auf. Sie will in dem Nicht-EU-Staat über Asylanträge bestimmter Migranten entscheiden lassen, die aus Sicht Roms aus sicheren Herkunftsländern kommen.

Wie aus Regierungskreisen verlautete, sollen die Migranten in die albanischen Aufnahmezentren in Shëngjin und Gjadër gebracht werden, welche Italien gebaut und im Oktober des vergangenen Jahres eröffnet hatte. Die Regierung begründete den erneuten Versuch und die Wiederinbetriebnahme der Migrantenzentren in Albanien mit einem erneuten Anstieg der Ankünfte von Flüchtlingen in den letzten Tagen.

Seit Anfang Jänner trafen über 3.000 Migranten in Italien ein, das sind 136 Prozent mehr im Vergleich zum Jänner des Vorjahres, teilte das Innenministerium in Rom mit. 2024 wurde allerdings ein Rückgang bei den Migrantenankünften von 60 Prozent gegenüber dem Gesamtjahr 2023 gemeldet. In jenem Jahr erreichten insgesamt 66.615 Personen Italien nach Überfahrt des Mittelmeers.

ribbon Zusammenfassung
  • Ein italienisches Marineschiff brachte 49 Migranten in den albanischen Hafen von Shëngjin, trotz früherer gerichtlicher Niederlagen Italiens.
  • Die Migranten stammen aus als 'sicher' eingestuften Ländern und ihre Asylanträge sollen in einem beschleunigten Verfahren bearbeitet werden.
  • Seit Anfang Januar sind über 3.000 Migranten in Italien eingetroffen, ein Anstieg von 136% im Vergleich zum Vorjahr, was die Regierung dazu veranlasste, Migrantenzentren in Albanien zu nutzen.