Israels neue Regierung soll am Sonntag vereidigt werden
Die künftigen Koalitionspartner hatten eine Abstimmung bereits am Mittwoch gefordert. Bei der Sitzung am Sonntag soll nun auch ein neuer Parlamentspräsident bestimmt werden. Das geplante Acht-Parteien-Bündnis verfügt in der Knesset nur über eine hauchdünne Mehrheit von 61 der 120 Abgeordneten.
Mit der Vereidigung eines neuen Kabinetts ginge eine Ära zu Ende: Es wäre das erste Mal seit zwölf Jahren, dass eine Regierung ohne den bisherigen rechtskonservativen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu gebildet wird. Der 71-Jährige versucht noch, dies zu verhindern. Er hofft, dass sich in den nächsten Tagen im gegnerischen Lager noch Abtrünnige finden.
Die Ära Netanyahu scheint vor dem Ende zu stehen.
Die Nachfolge Netanyahus als Ministerpräsident will der 49-jährige Naftali Bennett von der ultrarechten Yamina-Partei antreten. Seine geplante Regierung soll aus acht Parteien vom rechten bis zum linken Spektrum bestehen, darunter auch eine arabische Partei.
Netanyahu bezeichnete die geplante Koalition als "Betrug des Jahrhunderts". Seine Anhänger üben großen Druck aus, um einen Machtwechsel zu verhindern. Demonstranten beschimpften Bennett auf Kundgebungen als "Verräter" und verbrannten sein Porträt. Der Chef des Inlandsgeheimdienstes Shin Bet warnte am Wochenende vor Blutvergießen.
Zusammenfassung
- Parlamentspräsident Yariv Levin gab am Dienstag eine entsprechende Entscheidung bekannt.
- Die künftigen Koalitionspartner hatten eine Abstimmung bereits am Mittwoch gefordert.
- Die Nachfolge Netanyahus als Ministerpräsident will der 49-jährige Naftali Bennett von der ultrarechten Yamina-Partei antreten.
- Der Chef des Inlandsgeheimdienstes Shin Bet warnte am Wochenende vor Blutvergießen.