Iran und Pakistan beenden diplomatische Eiszeit
Pakistan hatte nach einem iranischen Raketenangriff auf Extremisten in seinem Staatsgebiet in der vergangenen Woche seinen Botschafter aus Teheran abgezogen. Das Außenministerium in Islamabad hatte auch mitgeteilt, dass Irans Botschafter bis auf weiteres nicht nach Pakistan zurückkehren dürfe. Bereits am Freitag hatten beide Seiten dann aber versöhnlichere Töne angeschlagen und ihre Bereitschaft zu einer verbesserten Kooperation erklärt.
Der Iran hatte am vergangenen Dienstag nach eigenen Angaben eine Miliz auf pakistanischem Territorium angegriffen, die auch Verbindungen zu Israel haben soll. Als Reaktion darauf hatte Pakistan dann am Donnerstag Stellungen belutschischer Separatisten im Iran beschossen. Bei den Angriffen starben nach Angaben beider Länder jeweils mehrere Menschen. Die Grenzgebiete auf beiden Seiten sind von ethnischen Unruhen geprägt, sie sind aber auch reich an Bodenschätzen. Das Verhältnis zwischen dem Iran, der sich als Schutzmacht der schiitischen Glaubensrichtung des Islam versteht, und dem überwiegend sunnitischen Pakistan gilt seit Jahren als schwierig.
Zusammenfassung
- Nach gegenseitigen militärischen Angriffen wollen der Iran und Pakistan ihre diplomatischen Beziehungen wieder aufnehmen.
- Die Botschafter sollen jeweils bis zum 26. Jänner zurückkehren, hieß es am Montag in einer Pressemitteilung des pakistanischen Außenministeriums und einem Bericht der iranischen Nachrichtenagentur Tasnim.
- Der iranische Außenminister Hussein Amirabdollahian solle Pakistan außerdem am 29. Jänner besuchen, hieß es weiter.