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Iran überlegt indirekte Atomverhandlungen mit USA

Heute, 11:39 · Lesedauer 2 min

Der Iran zieht in Betracht, indirekte Atomverhandlungen mit der Regierung von US-Präsident Donald Trump zu führen. "In der Weltpolitik ist es üblich, dass Staaten, die nicht direkt miteinander sprechen wollen, dies auf indirektem Weg tun", erklärte Außenminister Abbas Araqchi in einem Interview der staatlichen Tageszeitung "Iran" auf eine Frage zu möglichen Atomverhandlungen mit den USA.

Daher seien indirekte Verhandlungen mit den USA in einem neutralen Land wie dem Oman denkbar, so der iranische Chefdiplomat. Der Oman hat in der Vergangenheit bereits mehrfach zwischen den beiden verfeindeten Staaten vermittelt.

"Die US-Regierung muss verstehen, dass Verhandlungen nur auf Augenhöhe möglich sind und nicht unter der Strategie des maximalen Drucks auf den Iran", betonte Araqchi. Solange dies nicht der Fall sei, werde der Iran weiterhin auf die konstruktive Zusammenarbeit und Vermittlung der anderen fünf Partnerstaaten des Wiener Atomabkommens – China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Russland – setzen.

Vergangene Woche hatte Trump erklärt, er habe einen Brief an Irans obersten Führer, Ajatollah Ali Khamenei, geschrieben, in dem er mögliche Atomverhandlungen anspricht. Khamenei hat seitdem mehrfach Verhandlungen mit der Trump-Administration als "nutzlos" und "unehrenhaft" abgelehnt.

Auch der moderat-konservative iranische Präsident, Massud Peseshkian, schloss Gespräche unter Druck aus: "Dieses tu dies, tu das nicht, das sind inakzeptable Forderungen und keine Basis für Verhandlungen", so der Präsident.

In seiner ersten Amtszeit war Trump 2018 einseitig aus dem Wiener Atomabkommen ausgestiegen, das Irans Nuklearprogramm einschränken und im Gegenzug Sanktionen aufheben sollte. Seither hält sich auch Teheran nicht mehr an die Auflagen des Abkommens und hat kein Vertrauen in Trump.

Aufgrund der Sanktionen steckt der Iran jedoch in einer schweren Finanzkrise. Beobachtern zufolge ist der einzige Ausweg aus der Krise eine Wiederaufnahme der Atomverhandlungen und die damit verbundene Hoffnung auf eine Aufhebung der Sanktionen.

Zusammenfassung
  • Der Iran erwägt indirekte Atomverhandlungen mit den USA unter Trumps Regierung, möglicherweise in einem neutralen Land wie dem Oman, so Außenminister Abbas Araqchi.
  • Iranische Führungspersonen, darunter Ajatollah Ali Khamenei und Präsident Massud Peseshkian, lehnen Verhandlungen unter Druck ab und betonen die Notwendigkeit von Gesprächen auf Augenhöhe.
  • Nach dem einseitigen Ausstieg der USA aus dem Wiener Atomabkommen 2018 sieht sich der Iran in einer schweren Finanzkrise, die nur durch eine Wiederaufnahme der Verhandlungen gelöst werden könnte.