Hacker: Vierte Welle nur bei 80 Prozent Durchimpfung verhinderbar
Die Delta-Variante des Coronavirus ist auch in Österreich angekommen. In Wien gibt es bereits knapp zwei Dutzend Fälle der ansteckenderen Virus-Mutation. Wiens Gesundheitslandesrat Peter Hacker (SPÖ) zeigte sich im PULS 24 Newsroom LIVE besorgt darüber, "dass wir schon wieder zu langsam sind, sie zu detektieren".
Schnelltests würden nicht auf Mutationen reagieren, man müsse sie mit PCR-Tests nachweisen. In weiten Teilen Österreichs würden diese nur eingesetzt, wenn Personen symptomatisch seinen. "Dann sind wir in der Regel schon eine Woche hinter dem Beginn einer Infektion oder Ansteckungsfähigkeit der Personen." Das mache ihn unruhig, gab Hacker zu.
Keine 4. Welle bei 80 Prozent Durchimpfung
"Wir wissen jetzt schon ganz genau: Schaffen wir bis zum Herbst nur eine Durchimpfungsrate von 65 Prozent der gesamten Bevölkerung mit der Zweitimpfung, dann wird es im Herbst eine vierte Welle geben. Schaffen wir die 80 Prozent, wird es keine vierte Welle geben." Eine ähnliche Prognoserechnung für die dritte Welle hätte in der Vergangenheit voll zugetroffen. Es liege an uns, eine neue Welle zu verhindern.
Dunkelziffer höher
In Österreich wurden mit Stand 15.6. 71 Fälle der Delta-Variante nachgewiesen, 22 davon in Wien. Der Grund warum der Anteil an Delta-Varianten-Fällen in Wien im Österreich-Vergleich so hoch sei, sei, weil durch die "Alles gurgelt"-Aktion viele entdeckt werden würden. Die Dunkelziffer im restlichen Österreich sei höher, ist sich der Gesundheitslandesrat sicher. Das hätte man im Winter auch schon bei der britischen Variante feststellen können. Hacker hofft, dass PCR-Tests auch im restlichen Land verstärkt eingesetzt werden.
Die Inzidenz in Wien ist stabil bei 30 und geht im Gegensatz zu Restösterreich momentan auch nicht nach unten. "Die Pandemie ist nicht vorbei", warnt der Gesundheitslandesrat dennoch: "Ich kann nur hoffen, dass sich alle für die Impfung entscheiden und nicht für die Ansteckung."
Solange es nicht gelinge, eine so hohe Durchimpfungsrate zu bekommen, dass wir der Epidemie keine Chance geben, würde sich diese fortsetzen. An Zahlen aus Großbritannien würde man extreme Unterschiede bei der Ausbreitung der Delta-Variante zwischen Gegenden mit hoher und niedriger Impfrate erkennen können. Die Briten mussten wegen der Ausbreitung der Mutation soeben Öffnungsschritte verschieben.
Mit 27,76 Prozent Durchgeimpften der impfbaren Bevölkerung liegt Wien im österreichischen Mittelfeld. Die Delta-Variante trifft laut vorliegenden Zahlen tendenziell Jüngere. Nur die Vollimpfung biete Schutz vor der Delta-Variante. Hacker kündigte deshalb mit Ende Juni Eltern-Kind-Impfungen an.
Zusammenfassung
- Die Delta-Variante des Coronavirus ist auch in Österreich angekommen. In Wien gibt es bereits knapp zwei Dutzend Fälle der ansteckenderen Virus-Mutation.
- Wiens Gesundheitslandesrat Peter Hacker (SPÖ) zeigte sich im PULS 24 Newsroom LIVE besorgt darüber, "dass wir schon wieder zu langsam sind, sie zu detektieren".
- Schnelltests würden nicht auf Mutationen reagieren, man müsse sie mit PCR-Tests nachweisen. In weiten Teilen Österreichs würden diese nur eingesetzt, wenn Personen symptomatisch seinen.
- "Wir wissen jetzt schon ganz genau: Schaffen wir bis zum Herbst nur eine Durchimpfungsrate von 65 Prozent der gesamten Bevölkerung, dann wird es im Herbst eine vierte Welle geben. Schaffen wir die 80 Prozent, wird es keine vierte Welle geben."
- Die Inzidenz in Wien ist stabil bei 30 und geht im Gegensatz zu Restösterreich momentan auch nicht nach unten. "Die Pandemie ist nicht vorbei", warnt der Gesundheitslandesrat dennoch: "Ich kann nur hoffen, dass sich alle für die Impfung entscheiden und ni
- Solange es nicht gelinge, eine so hohe Durchimpfungsrate zu bekommen, dass wir der Epidemie keine Chance geben, würde sich diese fortsetzen.