Habeck: Zwei Atomkraftwerke bleiben als Reserve am Netz
Aus dem Stresstest zur Sicherheit der Stromversorgung ergebe sich, dass die Kraftwerke Isar 2 in Bayern und Neckarwestheim in Baden-Württemberg nötigenfalls im Winter 2022/23 einen zusätzlichen Beitrag im Stromnetz in Süddeutschland leisten können, sagte Habeck Montag in Berlin.
Merz fordert "volle Leistung"
CDU-Chef Friedrich Merz hatte zuvor den Weiterbetrieb der drei noch am Netz befindlichen Atomkraftwerke gefordert. Eine Einstufung der Atommeiler als Notreserve bezeichnete er als völlig ungenügend. "Volle Leistung dieser Kraftwerke am Netz und am Markt", sagte er vor der Sitzung der Unions-Bundestagsfraktion.
Die Regierung müsse außerdem neue Brennstäbe bestellen, damit die Atommeiler noch drei bis vier Jahre laufen könnten. Der Strom werde dringend gebraucht. CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt warnt bei einer Abschaltung der Meiler vor einem Blackout in Deutschland, also einem Zusammenbruch der Stromversorgung.
Mehr Kooperation zwischen Berlin und Paris
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron verständigte sich unterdessen auf gegenseitige Hilfe mit Berlin in der Energiekrise. Paris werde bereitstehen, Deutschland mit Erdgas zu versorgen, meinte Macron nach einem Telefonat mit Deutschlands Kanzler Olaf Scholz. Falls nötig werde Deutschland seinerseits Strom nach Frankreich liefern. "Deutschland braucht unser Erdgas, und wir brauchen Strom aus dem Rest Europas, insbesondere aus Deutschland."
Zusammenfassung
- Zwei der drei letzten deutschen Atomkraftwerke sollen nach Angaben des deutschen Wirtschaftsministers Robert Habeck nach dem Jahreswechsel noch bis Mitte April 2023 als Reserve zur Verfügung stehen.
- CDU-Chef Friedrich Merz hatte zuvor den Weiterbetrieb der drei noch am Netz befindlichen Atomkraftwerke gefordert.