Deutschland verschiebt Atom-Ausstieg
Wie das "Wall Street Journal" berichtet, werden die letzten drei aktiven Atomkraftwerke Deutschlands nicht vom Netz genommen. Die Regierung in Berlin vollzieht damit nach zwei Jahrzehnten eine Kehrtwende in der Energiepolitik. In den frühen 2000-er Jahren beschloss Deutschland den Atom-Ausstieg.
Als Grund für den Ausstieg gab man die Folgen des Ukraine-Kriegs an. Die Verschiebung des Atom-Ausstiegs soll geringere Gaslieferungen von Russland kompensieren, hieß es aus Regierungskreisen.
Unsicherheit wächst
Die Unsicherheit über die Versorgungslage beim Gas wächst derzeit. So kündigte der russische Gaskonzern Gazprom erst am Dienstag an, die Gaspreise für Europa im Winter um 60 Prozent zu erhöhen. Auch die Gasversorgung aus Norwegen dürfte wackeln. Ministerpräsident Jonas Gahr Støre sieht derzeit keine Möglichkeiten, seine Gaslieferungen an Deutschland und Europa auszuweiten.
Zusammenfassung
- Aufgrund der Auswirkungen des Ukraine-Kriegs will Deutschland seine letzten in Betrieb stehenden Atomkraftwerke nicht abschalten.
- Als Grund für den Ausstieg gab man die Folgen des Ukraine-Kriegs an. Die Verschiebung des Atom-Ausstiegs soll geringere Gaslieferungen von Russland kompensieren, hieß es aus Regierungskreisen.