Günter-Wallraff-Preis 2023 geht an Alexej Nawalny
Zu den früheren Preisträgern gehören Wikileaks-Gründer Julian Assange und der saudische Blogger und Menschenrechtsaktivist Raif Badawi. Wie der Deutschlandfunk mitteilte, soll der Preis während des 7. Kölner Forums für Journalismuskritik am 3. Mai verliehen werden. Nawalnys Mitarbeiter und Freund Georgij Alburow werde die Auszeichnung für ihn entgegennehmen.
In der Begründung der Jury heißt es unter anderem: "Nawalny riskiert für Demokratie und Menschenrechte in seinem Land sein eigenes Leben." Insbesondere mit seiner publizistischen und investigativen Tätigkeit habe er den Hass von Präsident Wladimir Putin auf sich gezogen.
Wallraff sagte der dpa, derzeit versuche das Putin-Regime, Nawalny im Straflager durch Isolationshaft und immer neue Strafen, Schikanen und vermutliche heimtückische bakterielle Vergiftung schleichend zu töten. Zunächst zu neun Jahren Haft verurteilt, solle er nun unter konstruierten Terrorismus-Vorwürfen für weitere 30 Jahre in Gefangenschaft zum Schweigen gebracht werden.
"Öffentlichkeit und weltweite Anteilnahme an seinem Schicksal demaskieren das russische Unrechtsregime von innen und sind Nawalny Bestärkung und womöglich Lebensversicherung zugleich", sagte Wallraff.
Zusammenfassung
- Der inhaftierte Kremlkritiker Alexej Nawalny erhält den diesjährigen Günter-Wallraff-Preis für Pressefreiheit und Menschenrechte.
- "Ich finde: Für seinen selbstlosen Einsatz und Opfergang gebührt Alexej Nawalny der Friedensnobelpreis", sagte Wallraff am Freitag der Deutschen Presse-Agentur in Köln.
- Der mit 5.000 Euro dotierte Preis wird seit 2015 von der Initiative Nachrichtenaufklärung (INA) verliehen.