Gewerkschaften riefen zu landesweiten Streiks im Libanon auf
Bereits am Mittwochabend hatten Regierungsgegner vor der Zentralbank in Beirut demonstriert und Mülltonnen angezündet. Die Polizei trieb die Demonstranten mit Tränengas auseinander.
Kurz davor rief Schallenberg bei einem Treffen mit seinem libanesischen Amtskollegen Abdullah Bou Habib Libanons Regierung eindringlich zu Reformen auf. "Es schmerzt zu sehen, in welcher politischen, sozialen und wirtschaftlichen Abwärtsspirale sich dieses Land befindet", sagte Schallenberg. Österreich stehe an der Seite des Libanons, die Verantwortung liege aber bei der politischen und wirtschaftlichen Elite des Landes.
"Wir arbeiten daran", erklärte Habib hinsichtlich nötiger Reformen. Es gebe Fortschritt bei der Energieversorgung des Landes, um die Versorgung mit Treibstoff und Elektrizität zu verbessern. Im Februar hoffe man, zumindest mit Verhandlungen mit dem IWF zu beginnen. Eine Einigung mit dem Internationalen Währungsfonds ist Voraussetzung für die Auszahlung der internationale Finanzhilfen.
Das Land am Mittelmeer steckt in der schlimmsten Wirtschaftskrise seiner Geschichte. Drei Viertel aller Einwohner leben mittlerweile unter der Armutsgrenze. Wegen Treibstoffmangels haben viele Haushalte kaum noch Strom und im Land fehlt es an lebenswichtigen Medikamenten. Seit der Explosionskatastrophe im Hafen von Beirut im August 2020 ist die Regierung weitestgehend gelähmt. Viele Libanesen werfen der politischen Elite Korruption vor.
Zusammenfassung
- Im Libanon haben landesweit Menschen gegen die schwere Wirtschaftskrise gestreikt.
- Erst am Mittwoch hatte sich Österreichs Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) in Beirut aufgehalten.
- Kurz davor rief Schallenberg bei einem Treffen mit seinem libanesischen Amtskollegen Abdullah Bou Habib Libanons Regierung eindringlich zu Reformen auf.
- Seit der Explosionskatastrophe im Hafen von Beirut im August 2020 ist die Regierung weitestgehend gelähmt.