Mangott über Treffen: "Keine substanziellen Ergebnisse, aber außenpolitischer Schaden"
In Bezug auf die Bilanz des Treffens von Kanzler Karl Nehammer (ÖVP) mit Russlands Machthaber Wladimir Putin nimmt Politikwissenschaftler und Russland-Experte Gerhard Mangott kein Blatt vor den Mund.
Das Treffen sei "offensichtlich ergebnislos" gewesen und er zählt auf: "Der Bundeskanzler ist nach Moskau gereist, um über eine Waffenruhe zu sprechen. Die gibt es nicht. Er ist nach Moskau gereist, um über Kriegsverbrechen zu sprechen. Die gibt es aber aus russischer Sicht gar nicht. Und er ist nach Moskau gereist, um über Fluchtkorridore zu sprechen für Zivilisten, die aus den umkämpften Städten herausgeholt werden sollen. Auch davon ist nicht die Rede."
Der Kanzler habe zwar geschafft, dass es keine Fotos von dem Treffen gebe, das russische Staatsfernsehen berichte aber trotzdem vom Besuch eines westlichen Regierungschefs bei Wladimir Putin. Da Nehammer ihm die Aufwartung gemacht habe, sei Putin aus der diplomatischen Isolation geholt.
"Also keine substanziellen Ergebnisse, aber ein außenpolitischer Schaden. Also ein sehr wenig geglückter Besuch des Bundeskanzlers", so Mangotts Einschätzung.
Zusammenfassung
- Politikwissenschaftler Gerhard Mangott kritisiert das Treffen von Kanzler Nehammer mit Kremlchef Putin. Das Treffen sei "offensichtlich ergebnislos" gewesen und habe Putin gleichzeitig aus seiner diplomatischen Isolation geholt.
- "Der Bundeskanzler ist nach Moskau gereist, um über eine Waffenruhe zu sprechen. Die gibt es nicht. Er ist nach Moskau gereist, um über Kriegsverbrechen zu sprechen. Die gibt es aber aus russischer Sicht gar nicht", sagt Mangott.
- Auch von den angekündigten Fluchtkorridoren für Zivilisten sei nicht die Rede.
- Da Nehammer ihm die Aufwartung gemacht habe, sei Putin aus der diplomatischen Isolation geholt.
- "Also keine substanziellen Ergebnisse, aber ein außenpolitischer Schaden. Also ein sehr wenig geglückter Besuch des Bundeskanzlers", so Mangotts Einschätzung.