Mangott: Russland müsste sich "sofort und dringend" entschuldigen

Nach einem noch unbestätigten russischen Raketeneinschlag in Polen bei dem Dienstagabend zwei Menschen getötet wurden, sieht der Politikwissenschaftler Gerhard Mangott Russland in Erklärungsnot.

Am Dienstag trafen laut ukrainischen Angaben 100 russische Raketen das Land, auch Lwiw im Westen der Ukraine wurde beschossen. Am Dienstagabend wurden dann zwei Raketeneinschläge nahe der ukrainischen Grenze in Polen gemeldet, die polnische Regierung hat diese noch nicht offiziell bestätigt, US-Geheimdienstkreise gehen aber davon aus. 

Politikwissenschaftler Gerhard Mangott sieht im PULS 24 Newsroom LIVE Russland in Erklärungsnot. 

"Dramatische Entwicklungen"

In der Konsequenz könnte Polen formal Konsultationen im Rahmen der NATO einberufen, so Mangott. Polen könnte sogar der Bündnisfall für gegeben sehen. Die Explosionen in Polen seien "dramatische Entwicklungen", aber der Politikwissenschaftler hält für wahrscheinlich, dass es sich bei den Raketen um Irrläufer handelt und nicht um einen absichtlichen Beschuss Polens.. 

Der Ukraine-Krieg könnte aber auch unbeabsichtigt eskalieren, warnt Mangott und sich auf zusätzliche Länder ausdehnen. 

Entschuldigung oder Absicht? 

"Es wäre dringend notwendig, dass sich Russland dafür entschuldigt, wenn es ein unabsichtlicher Angriff war", findet der Politikwissenschaftler. Es bestehe natürlich eine gewisse Restwahrscheinlichkeit, dass Russland absichtlich gehandelt habe, um zu zeigen, wie groß das Risiko sei, dass der Krieg sich territorial ausdehnt, so der Politikwissenschaftler Mangott. "Russland müsste sich unbedingt sofort und dringend und direkt entschuldigen."

Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki berief laut Regierungssprecher Piotr Müller am Dienstagabend das nationale Sicherheitskomitee ein. Ein Grund für die Sitzung wird nicht genannt. Medien in Polen werden laut der polnischen Nachrichtenagentur aber gebeten, keine unbestätigten Informationen zu verbreiten. 

ribbon Zusammenfassung
  • Nach einem noch unbestätigten russischen Raketeneinschlag in Polen bei dem Dienstagabend zwei Menschen getötet wurden, sieht der Politikwissenschaftler Gerhard Mangott Russland in Erklärungsnot.
  • "Es wäre dringend notwendig, dass sich Russland dafür entschuldigt, wenn es ein unabsichtlicher Angriff war", findet der Politikwissenschaftler.
  • Es bestehe natürlich eine gewisse Restwahrscheinlichkeit, dass Russland absichtlich gehandelt habe, um zu zeigen, wie groß das Risiko sei, dass der Krieg sich territorial ausdehnt, so der Politikwissenschaftler Mangott.