Geflüchtete als Hamas-Sympathisanten? - "Billiger Populismus"
Migrationsforscher Gerald Knaus von der European Stability Initiative sieht in der Unterstellung, viele Geflüchtete oder viele Muslim:innen seien Hamas-Sympathisant:innen "billigen Populismus". Im PULS 24 Newsroom Live sagt er, dass diese Aussagen von jenen Rechten kommen würden, "die immer dagegen waren, Schutzsuchende aufzunehmen".
Viele Menschen, die 2015 oder 2016 nach Europa gekommen seien, seien selbst vor Islamisten oder den Assad-Folterern geflohen. Große Demos für Palästina gebe es außerdem auch in Ländern, in die es keine großen Fluchtbewegungen gegeben habe - er nennt etwa Großbritannien oder Schottland.
Ziel der Hamas ist "totale Polarisierung"
Man müsse zudem zwischen "kleinen Gruppen" unterscheiden, die als Hamas-Sympathisant:innen auf die Straßen gehen würden, und jenen, die "das Leid der Menschen in Gaza sehen", meint er.
Knaus plädiert dafür, nicht in die "Falle" zu tappen, in die man nach 9/11 getappt sei. "Das Ziel der Hamas-Terroristen ist die totale Polarisierung - auch in unsere Gesellschaft hinein", sagt der Migrationsforscher. Er maße sich nicht an, Israel Ratschläge zu geben, betont aber, dass "gewisse Aktionen gegen Zivilisten gegen das Völkerrecht verstoßen".
Um nach Kriegen - "selbst im gerechten Krieg" - wieder zusammenleben zu können, sei internationale Gerichtsbarkeit wichtig, meint er.
Zusammenfassung
- Migrationsforscher Gerald Knaus stellt sich im PULS 24 Interview gegen die Pauschalisierung, alle oder viele Geflüchtete, die nach Europa gekommen sind, seien nun Hamas-Sympathisant:innen.
- Im PULS 24 Newsroom Live sagt er, dass diese Aussagen von jenen Rechten kommen würden, "die immer dagegen waren, Schutzsuchende aufzunehmen".
- Er plädiert außerdem: "Wir dürfen nicht in die 9/11- und Hamas-Falle tappen".
- "Das Ziel der Hamas-Terroristen ist die totale Polarisierung - auch in unsere Gesellschaft hinein", sagt der Migrationsforscher.