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Gedenkveranstaltung für Roma und Sinti im Burgenland

Im burgenländischen Lackenbach (Bezirk Oberpullendorf) ist am Samstag der während der NS-Herrschaft verschleppten und ermordeten Roma und Sinti gedacht worden. Landesrat Heinrich Dorner (SPÖ), der in Vertretung des erkrankten Landeshauptmanns Hans Peter Doskozil an der Veranstaltung teilnahm, warnte vor einer "immer häufiger zu beobachtenden Geschichtsvergessenheit".

Wie wichtig das "permanente Erinnern an das dunkelste Kapitel unserer Geschichte" sei, würden die aus Sicht Dorners besorgniserregenden Entwicklungen in Europa zeigen, wo "jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger aus antisemitischen und rassistischen Motiven auf offener Straße attackiert werden." Daher sei es gut, dass auch wieder Schülerinnen und Schüler aus der Umgebung bei der Gedenkfeier in Lackenbach mit dabei seien und ihre Gedanken kundtäten.

Einer dieser Schüler, der 18-jährige Adolf Gussak Junior von der Volksgruppe der Roma, setzte sich in seiner Rede für mehr und bessere Aufklärungsarbeit ein, die vor allem auch in den Schulen zu kurz käme. Ihm sei es ein Anliegen "den Menschen zu sagen, wer wir Roma sind und dass wir zu diesem Land gehören."

Der zweite Landtagspräsident Walter Temmel (ÖVP) betonte in einer Aussendung zur Gedenkveranstaltung, wie wichtig die Respektierung der Volksgruppe der Roma und Sinti in Österreich sei. "Als fester Bestandteil der burgenländischen Identität bereichert die Volksgruppe der Roma und Sinti mit ihrer einzigartigen Sprache und Tradition unsere Region", so Temmer.

ribbon Zusammenfassung
  • In Lackenbach, Burgenland, fand eine Gedenkveranstaltung für die während der NS-Herrschaft ermordeten Roma und Sinti statt, an der auch Schülerinnen und Schüler teilnahmen.
  • Landesrat Heinrich Dorner (SPÖ) warnte vor Geschichtsvergessenheit und verwies auf antisemitische und rassistische Angriffe in Europa.
  • Der Schüler Adolf Gussak Junior forderte in seiner Rede mehr Aufklärungsarbeit über die Roma, insbesondere in Schulen.