Ex-Präsident Medwedew droht schon wieder mit Atomkrieg
Russlands Ex-Präsident Dmitri Medwedew kämpft verbal mit harten Bandagen. Im Jänner beschimpfte er die US-Regierung als "Hurensöhne", drohte Anfang Februar bei weiteren US-Waffenlieferungen mit einem "Brennen der Ukraine". Und immer wieder droht er mit der Atom-Keule. Nach der skurrilen Rede seines Chefs Wladimir Putin am Dienstag, die mit Drohungen vage blieb, legt Medwedew jetzt ordentlich nach.
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"Wenn die USA eine Niederlage Russlands wollen, dann haben wir das Recht, uns mit jeder Waffe zu verteidigen – auch mit der atomaren", schrieb der Medwedew, inzwischen Vizechef des russischen nationalen Sicherheitsrates, auf Telegram. Die USA müsse aufhören, "Waffen an das Regime in Kiew zu liefern, dann endet der Krieg", heißt es weiter auf Telegram. Dann stehe die Welt am Rande eines globalen Konflikts, warnte der Ex-Kremlchef. "Wenn Russland die militärische Spezialoperation beendet ohne einen Sieg, dann wird es Russland nicht mehr geben, es wird in Teile zerrissen", so Medwedew. Putin kündigte am Dienstag an, den letzten atomaren Abrüstungsvertrages mit den USA aufkündigen zu wollen.
Medwedew schwadroniert über westliche "Kriegserklärung"
Medwedew teilte mit, die Entscheidung Putins sei eine Folge dessen, dass die USA und andere NATO-Staaten Russland den Krieg erklärt hätten. Westliche Staaten haben Russland nicht den Krieg erklärt und betonen auch immer wieder, in der Ukraine keine Kriegspartei werden zu wollen. Russland war am 24. Februar 2022 in das Nachbarland einmarschiert.
Russland hatte immer wieder vor einem neuen atomaren Wettrüsten wie im Kalten Krieg gewarnt, sollte "New Start" enden. Putin betonte, dass es sich aktuell um eine Aussetzung handle und nicht um einen Ausstieg aus dem noch bis 2026 geltenden Vertrag. Die Entscheidung über die Aussetzung muss formal noch von der Staatsduma bestätigt und von Putin unterzeichnet werden.
Weitreichende Folgen
Ex-Präsident Medwedew warnte nun vor weitreichenden Folgen für die Welt, sollte Russland aus dem Abkommen aussteigen. Zugleich sagte er, dass bei den bisherigen Abkommen der beiden größten Atommächte Russland und USA nukleare Sprengköpfe der NATO-Staaten Frankreichs und Großbritannien nicht berücksichtigt seien. Es sei aber längst Zeit, das zu tun, betonte Medwedew. Auch Putin hatte das am Vortag in seiner Rede gefordert.
Der "New Start"-Vertrag begrenzt die Atomwaffenarsenale beider Länder auf je 800 Trägersysteme und je 1.550 einsatzbereite Sprengköpfe. Zudem ist geregelt, dass Washington und Moskau Informationen über ihre strategischen Atomwaffenarsenale austauschen und bis zu 18 Verifikationsbesuche pro Jahr abhalten dürfen.
Zusammenfassung
- Ex-Kremlchef Medwedew legt nach der Rede Putins nach: "Haben das Recht, uns mit jeder Waffe zu verteidigen", auch mit atomaren, kündigte er an.
- Der Westen hätte Russland den Krieg erklärt, sagte er auch, was aber nicht stimmt.