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E-Cards ohne Foto ungültig: So kommen Sie zu einer neuen

E-Cards ohne Foto sind ab dem heutigen Montag grundsätzlich ungültig. Doch es gibt Ausnahmen. Wer braucht eine neue und wie kommt man an diese? PULS 24 mit den wichtigsten Fragen und Antworten.

E-Cards ohne Fotos sind seit Montag grundsätzlich ungültig. Das geht auf einen Nationalratsbeschluss vom Februar 2019 zurück. Die damalige ÖVP-FPÖ-Regierung wollte mit der Änderung die von ihr vermuteten Betrugsfälle bekämpfen. 

Eine eingesetzte Task-Force gegen Sozialbetrug fand zwar nur einen Bruchteil der Fälle, die Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) in diesem Bereich vermutet hatte, dennoch wird das Foto jetzt für die meisten verpflichtend. Kurz versprach damals 200 Millionen Euro an Einsparungen. Insgesamt betrug die verhinderte Schadenssumme durch die Task Force aber nur 11,5 Millionen Euro.

Wer muss nun noch ein Foto abgeben und für wen gelten Ausnahmen? PULS 24 mit den wichtigsten Fragen und Antworten:

Wie viele Personen haben noch kein Foto?

Betroffen sind rund 84.000 Versicherte, gab Peter Lehner, Vorsitzender der Konferenz der Sozialversicherungsträger, am Montag bekannt. "99,1 Prozent der Versicherten sind bereits im Besitz ihrer aktuellen E-Card", sagte er in einer Aussendung.

"Die Umstellung wurde sorgfältig geplant und durchgeführt. 90 Prozent der Karteninhaber haben automatisch eine neue E-Card mit Foto erhalten", so Lehner. Rund sieben Millionen E-Cards mit Fotos seien in den vergangenen Jahren ausgestellt worden. Seit Jänner 2020 wurden neue E-Cards nur noch mit Fotos ausgestellt. 

Wer braucht kein Foto?

Ausgenommen von der Foto-Pflicht sind:

  • Kinder und Jugendliche unter 14 Jahren
  • Seniorinnen und Senioren über 70
  • Versicherte ab der Pflegestufe 4

Was passiert beim Arzt, wenn man noch kein Foto hat?

Wer nicht in die Ausnahmen fällt und noch kein Foto hat, muss sich vorerst aber auch keine Sorgen machen. Die Versorgung der Versicherten sei für alle sichergestellt, betonte Peter Lehner. 

"Die Inanspruchnahme medizinischer Leistungen ist selbstverständlich weiterhin uneingeschränkt möglich. Ab der ersten Aufforderung, ein Foto zur Verfügung zu stellen (etwa bei einem Arztbesuch), hat der Versicherte 150 Tage Zeit, sich an eine Foto-Registrierstelle zu wenden", so Lehner. Menschen mit nicht-österreichischer Staatsbürgerschaft benötigen eine fremdenpolizeiliche Registrierung. E-Rezepte müssen in dieser Phase via 12-stelligem Rezept-Code, QR-Code oder Ausdruck bei der Apotheke eingelöst werden. 

Nach der 150-tägigen Übergangsfrist ist für Arztbesuche ein elektronischer E-Card Ersatzbeleg notwendig, der bei der zuständigen Krankenkasse beantragt werden muss, hieß es aus der Sozialversicherung.

Was ist das Ziel der Änderung?

Wie oben erwähnt, vermutete die Schwarz-Blaue-Regierung vielfachen Sozialbetrug. Nun soll sichergestellt werden, dass man wirklich nur mehr mit der eigenen Karte zum Arzt gehen kann. Karten mit Fotos "bieten mehr Sicherheit, erschweren Missbrauch und unterstützen den Arzt bei der Feststellung der Identität", sagte nun auch Lehner. 

ribbon Zusammenfassung
  • E-Cards ohne Foto sind ab dem heutigen Montag grundsätzlich ungültig. Doch es gibt Ausnahmen.
  • Wer braucht eine neue und wie kommt man an diese?
  • PULS 24 mit den wichtigsten Fragen und Antworten.