APA/GEORG HOCHMUTH

Tausende bei "Fridays For Future"-Klimastreik

Unter dem Motto "#EineWeltZuGewinnen" hat "Fridays For Future" für Freitag in Wien, Graz, Linz und Klagenfurt zum Klimastreik aufgerufen. In der Bundeshauptstadt zählten die Veranstalter rund 13.000 Teilnehmende bei der vom "Klimaprotest-Bündnis" mit Global 2000 und Attac organisierten Demo, 15.000 österreichweit.

"Klimaschutz sichert Leben" und es sei höchste Zeit, diesen parteiübergreifend mit der notwendigen Ernsthaftigkeit anzupacken, hieß es im Vorfeld.

Linz und Graz waren um 14.00 Uhr die Streikstarter. In der steirischen Landeshauptstadt war der Andrang im Vergleich zu bisherigen FFF-Demos überschaubar. Rund 300 Personen - nach APA-Zählung - marschierten dort gegen 14.30 Uhr vom Lendplatz ab. 

Angeführt wurde die Manifestation u. a. von "Fridays For Future"-Graz-Organisator Michael Lieser, der als "Gandalf", dem Magier aus "Herr der Ringe", zum Klimastreik angetreten war. In seiner Rede zu Beginn am Lendplatz nahm er auch Bezug auf den Fantasy-Klassiker. Fazit von Lieser: "Man braucht Fantasy, um die Klimakrise zu bewältigen."

"End fossil fuels"

In Linz zogen mehrere hundert Demonstranten vom Hauptplatz durch die Innenstadt in den Volksgarten, wo unter dem Titel "End fossil fuels" die Abschlusskundgebung stattfand. Laut Veranstalter waren es rund 1.000 Teilnehmende, seitens der Polizei ging man eher von 350 aus.

Auf Plakaten wurde auch ein Ende für den Westring (A26) und für Erdgasbohrungsprojekte der Firma ADX gefordert und der Erhalt des Linzer Grüngürtels. Redner warnten zudem davor, dass die FPÖ Klimaschutzmaßnahmen zurückdrehen würde, sollte sie an die Macht kommen. Es gelte: "Wir haben schon viel geschafft, es reicht nur noch nicht."

Hochwassser als Wendepunkt

Um 15.00 Uhr startete die größte der vier Demos in Wien am Schwarzenbergplatz und führte rund 1.200 Meter über den Ring zum Maria-Theresien-Platz, laut FFF wurden rund 15.000 Teilnehmende gezählt.

"Das letzte Wochenende war ein Wendepunkt im Leben vieler betroffener Menschen. Das muss es auch für die Klimapolitik sein", nahmen die Veranstalter in einer Aussendung auf das Hochwasser in den vergangenen Tagen Bezug.

"Es ist verlogen, den Hilfskräften zu danken, sich dann aber umzudrehen und weitermachen wie bisher" kritisierte Klara König, Pressesprecherin für "Fridays For Future" Österreich dabei die handelnden politischen Akteure.

"Wir haben es verdient zu wissen, welcher Kanzlerkandidat den besten Plan hat, uns zu schützen, dafür müssen jetzt die Klimaprogramme auf Herz und Nieren geprüft werden", sagte FFF-Sprecherin Emma Reynolds angesichts der nahenden Nationalratswahl am 29. September.

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Streik auch in Deutschland

Ruhiger ging es in Klagenfurt zu, dort versammelte sich ebenfalls um 15.00 Uhr die kürzlich gegründete Gruppe "Parents For Future"(PFF) am Arthur-Lemisch-Platz. Nach eigenen Angaben gehören den PFF Familien an, die sich Gedanken um die Zukunft ihrer Kinder machen.

Etwa 60 Personen unterstützten die familienfreundliche Versammlung, um mit Straßenkreiden, Farben, Plakaten und Instrumenten spielerisch den Neuen Platz zu beleben.

Klimagestreikt wurde am Freitag auch in Deutschland. Dort waren an rund 110 Orten Proteste gegen eine wachsende "Anti-Klima-Stimmung" geplant. Am Samstag ist dann die Fortsetzung des österreichischen Klimastreiks in Salzburg angesetzt.

Die drei zentralen FFF-Forderungen an die kommende Regierung sind leistbare und erneuerbare Energie, Ausbau der klimafreundlichen Mobilität und der Schutz von Böden und Natur durch Stopp der Zersiedelung und des Straßenbaus sowie eine Förderung von Renaturierung und Begrünung.

ribbon Zusammenfassung
  • Am Freitag rief 'Fridays For Future' in mehreren österreichischen Städten zum Klimastreik auf, wobei in Wien rund 13.000 Menschen und österreichweit etwa 15.000 Teilnehmende gezählt wurden.
  • In Graz und Linz war die Teilnehmerzahl geringer, mit etwa 300 bzw. 350-1.000 Demonstranten. In Klagenfurt beteiligten sich etwa 60 Personen an der Versammlung der 'Parents For Future'.