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Drei Geiseln offenbar bei israelischem Bombardement getötet

Drei israelische Geiseln, die bereits im Vorjahr tot im Gazastreifen geborgen worden waren, sind höchstwahrscheinlich bei israelischem Bombardement ums Leben gekommen. Israels Armee veröffentlichte am Sonntag entsprechende Schlussfolgerungen einer Untersuchung, die auch den Familien vorgelegt worden seien. Die drei seien demnach wohl bei einem Luftangriff am 10. November 2023 ums Leben gekommen, bei dem ein ranghoher Hamas-Kommandant gezielt getötet worden sei.

Die entsprechende Wahrscheinlichkeit sei sehr hoch, ließ die Arme in einer Mitteilung wissen. Bei zwei der Männer handelte es sich um Soldaten, der dritte - der auch über die französische Staatsbürgerschaft verfügte - war von dem Nova-Musikfestival verschleppt worden.

Die Umstände ihres Todes hätten jedoch nicht völlig zweifelsfrei geklärt werden können. Die Einschätzung basiere auf einer Kombination des Ortes, an dem sie gefunden wurden, der Analyse des Angriffs, Geheimdienstinformationen sowie forensischen Untersuchungen.

Die Männer seien in einem Tunnelkomplex festgehalten worden, in dem sich der Hamas-Kommandant aufgehalten habe. "Zum Zeitpunkt des Angriffs hatte die israelische Armee keine Informationen über die Anwesenheit von Geiseln in der Anlage, die das Ziel darstellte." Das Militär unternehme alles, um Schaden an Geiseln zu verhindern. Die Armee teile "die Trauer der Familien über den schrecklichen Verlust und wird sie weiter begleiten".

Angehörige der Geiseln hatten die politische Führung und Armee immer wieder davor gewarnt, die schweren Bombardements im Gazastreifen gefährdeten auch das Leben der Entführten.

Bei einem Angriff am 7. Oktober hatten Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Organisationen mehr als 1.200 Menschen in Israel getötet und etwa 250 weitere als Geiseln nach Gaza verschleppt. Das beispiellose Massaker wurde zum Auslöser des derzeitigen Krieges. Seit Kriegsbeginn ist die Zahl der getöteten Palästinenser in Gaza nach Angaben der lokalen Behörden auf mehr als 41.200 gestiegen. Die Zahl unterscheidet nicht zwischen Kämpfern und Zivilisten und lässt sich kaum überprüfen.

Nach israelischen Informationen befinden sich noch rund 100 Geiseln in der Gewalt der Hamas. Unklar ist, wie viele von ihnen bald ein Jahr nach ihrer Entführung noch leben.

ribbon Zusammenfassung
  • Drei israelische Geiseln, die im Vorjahr tot im Gazastreifen geborgen wurden, sind laut einer Untersuchung der israelischen Armee wahrscheinlich bei einem Luftangriff am 10. November 2023 ums Leben gekommen.
  • Zwei der Geiseln waren Soldaten, der dritte hatte auch die französische Staatsbürgerschaft. Sie wurden in einem Tunnelkomplex festgehalten, in dem sich auch ein ranghoher Hamas-Kommandant aufhielt.
  • Seit dem Beginn des Krieges nach einem Angriff am 7. Oktober, bei dem mehr als 1.200 Menschen in Israel getötet wurden, ist die Zahl der getöteten Palästinenser in Gaza auf über 41.200 gestiegen.