DR Kongo meldet 7.000 Tote seit Beginn von Kämpfen
Tuluka forderte die internationale Gemeinschaft auf, angesichts von Massenvertreibungen und Hinrichtungen "abschreckende Sanktionen" zu verhängen. UNO-Generalsekretär Antonio Guterres warnte bei der Eröffnung des 58. UNO-Menschenrechtsrates, dass Menschenrechte weltweit "erstickt" würden. Dabei verwies er besonders auf erschreckende Menschenrechtsverletzungen in der DR Kongo.
Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) beklagte unterdessen, dass auch medizinische Einrichtungen unter Beschuss geraten. Am Samstag sei der MSF-Mitarbieter Jerry Muhindo Kavali an Schussverletzungen gestorben, die er am Donnerstag in Masisi in der Provinz Nord-Kivu erlitten habe, teilte MSF am Montag in einer Aussendung mit. Einrichtungen von MSF und das Masisi-Krankenhaus seien voll mit Familien, die Schutz vor den Kämpfen gesucht hätten. Auch auf das Krankenhaus in Uvira in Süd-Kivu seien vor einigen Tagen Bewaffnete eingedrungen und hätten dabei Schüsse abgegeben.
"Diese Verstöße und das extreme Klima der Unsicherheit, das seit mehreren Tagen anhält, sind inakzeptabel", sagt Caglar Tahiroglu, Koordinator von Ärzte ohne Grenzen für Aktivitäten in Uvira. "Wir fordern alle Konfliktparteien auf, den Schutz von Zivilpersonen, medizinischem Personal und Infrastrukturen so schnell wie möglich sicherzustellen, damit wir die medizinische Versorgung der Bevölkerung fortsetzen können."
Die Gewalt im Osten des Landes hängt vor allem mit dem Vormarsch der Rebellengruppe M23 zusammen. Es ist die schwerste Eskalation des Konflikts seit mehr als einem Jahrzehnt. Die kongolesische Regierung, die Vereinten Nationen und westliche Staaten werfen dem Nachbarstaat Ruanda vor, die Rebellen mit Waffen und Truppen zu unterstützen. Die Regierung in Kigali weist diese Vorwürfe zurück.
Zusammenfassung
- Seit Januar sind mindestens 7.000 Menschen in der DR Kongo bei Kämpfen im Osten des Landes getötet worden, was zu einer humanitären Krise geführt hat.
- Durch die Zerstörung von 90 Flüchtlingslagern sind etwa 450.000 Menschen obdachlos geworden, was die kongolesische Premierministerin dazu veranlasst hat, internationale Sanktionen zu fordern.
- Die Rebellengruppe M23 sorgt für die schwerste Eskalation des Konflikts seit einem Jahrzehnt, wobei die kongolesische Regierung Ruanda beschuldigt, die Rebellen zu unterstützen.