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Demonstration zum Jahrestag der Explosion im Beiruter Hafen

Am dritten Jahrestag der verheerenden Explosion im Hafen der libanesischen Hauptstadt Beirut haben am späten Freitagnachmittag hunderte Menschen am Unglücksort demonstriert. Die Demonstrierenden marschierten von der nahe gelegenen Feuerwehrstelle in Richtung Hafen. Dort hielten Aktivisten und Hinterbliebene Reden. Sie forderten eine vollständige Aufklärung der Ursachen.

"Wir werden nicht vergeben und wir werden nicht vergessen", rief Paul Najjar, der seine dreijährige Tochter bei dem Unglück verloren hatte. "Wir wollen eine internationale Untersuchung", war auf den Schildern der Demonstranten zu lesen.

Mehr als 200 Menschen waren getötet und rund 6000 verletzt worden bei der Explosion am 4. August 2020 - ausgelöst durch große Mengen der hochexplosiven Chemikalie Ammoniumnitrat, die über Jahre ohne Sicherheitsvorkehrungen gelagert wurden. Große Teile des Hafens und der anliegenden Wohngebiete wurden zerstört.

Bis heute haben die libanesischen Behörden keine klare Erklärung abgegeben, wie das Ammoniumnitrat in den Hafen gelangte oder wer die Substanz ins Land gebracht hat. Die Ermittlungen laufen auch drei Jahre später nur schleppend. Seit im Jänner alle Verdächtigen freigelassen wurden, liegen die Ermittlungen so gut wie auf Eis. Hinterbliebene der Opfer und Aktivisten fordern seit langem eine internationale Untersuchung.

Auch wenn bereits verschiedene Beamte und Minister angeklagt wurden, kam bis heute niemand vor Gericht. Mehrere hochrangige Politiker sehen ihre Karriere durch die Ermittlungen bedroht. Viele Libanesen geben der politischen Führung die Schuld an der Katastrophe und werfen ihr auch vor, Einfluss auf die Entscheidungen der Justiz zu nehmen.

ribbon Zusammenfassung
  • Am dritten Jahrestag der verheerenden Explosion im Hafen der libanesischen Hauptstadt Beirut haben am späten Freitagnachmittag hunderte Menschen am Unglücksort demonstriert.
  • "Wir wollen eine internationale Untersuchung", war auf den Schildern der Demonstranten zu lesen.
  • Seit im Jänner alle Verdächtigen freigelassen wurden, liegen die Ermittlungen so gut wie auf Eis.
  • Mehrere hochrangige Politiker sehen ihre Karriere durch die Ermittlungen bedroht.