Kraus: Schmid-Chats sind "Katastrophe für die Glaubwürdigkeit"
Daniela Kraus, die Generalsekretärin des Presseclub Concordia, erklärt, die Außenwirkung der Chats sei "eine Katastrophe für die Glaubwürdigkeit". Man dürfe allerdings nicht alle Journalist:innen in einen Topf werfen, aber es gäbe einige, "die den Ruf der ganzen Branche in den Dreck ziehen".
Ob und wie Matthias Schrom und Rainer Nowak zurückkehren können, müsse innerhalb der jeweiligen Unternehmen genau geprüft werden. Insbesondere für ORF2 gäbe es "strengere Richtlinien".
"Ethische Normen"
Kraus rät Journalist:innen dazu auch im eigenen Haus "sehr große Aufmerksamkeit in Richtung Chefetagen" zu haben. Sie pocht außerdem auf ein "Standesbewusstsein im Sinne einer Verpflichtung auf ethische Normen".
Derzeit gäbe es innerhalb der österreichischen Medien aber auch negative Entwicklungen, dazu zähle etwa die Restrukturierung der "Wiener Zeitung". Sie soll in eine Ausbildungsstätte für Journalist:innen umgewandelt werden. Da sie direkt dem Bundeskanzleramt unterstehe, führe das zu einer "Verstaatlichung der Journalisten-Ausbildung", was ein "ganz, ganz falsches Signal" sei.
Kraus räumt zwar ein, dass Distanz zwischen Politik und Medien in kleineren Ländern schwieriger sei, "aber nicht unmöglich". Es gehöre schlicht zum professionellen Bild des Journalismus.
Zusammenfassung
- In der Causa Schmid sind auch Chats der Chefredakteure Rainer Nowak ("Presse") und Matthias Schrom ("ORF 2") aufgetaucht.
- Hat der österreichische Journalismus ein Problem mit zu viel Nähe zur Politik?