Dänischer König zeigt Trump mit Wappen, wem Grönland gehört
Die Beziehungen zwischen Kopenhagen und Washington D.C. sind angespannt. Es klingt wie ein schlechter Witz, doch dem designierten US-Präsidenten dürfte es ernst sein: Trump hatte zuletzt selbst den Einsatz von militärischem oder wirtschaftlichem Druck nicht ausgeschlossen, um sich Grönland sowie den Panamakanal anzueignen. Anspielungen machte er auch Richtung Kanada.
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Der deutsche Kanzler Olaf Scholz, die EU-Kommission und natürlich Dänemark selbst weisen Trumps Vorstöße scharf zurück.
Mit Anfang des Jahres hat auch der dänische König ein Zeichen gesetzt: Frederik X. hat mit einer Wappen-Änderung deutlich gemacht, dass die Arktisinsel in seinen Herrschaftsbereich gehört.
Ein Grönland symbolisierender Eisbär spielt darin nun eine prominentere Rolle als im früheren Wappen.
Signal an Trump
In der offiziell vom Königshaus verkündeten Begründung zur Wappensänderung heißt es, es gehe dem König darum, "ein zeitgemäßes Königswappen zu schaffen, das sowohl die Reichsgemeinschaft widerspiegelt, als auch Rücksicht auf die Geschichte einschließlich der heraldischen Tradition nimmt".
Tatsächlich dürfte es ein klares Signal an Trump sein, wie etwa der Historiker Sebastian Olden-Jørgensen von der Uni Kopenhagen dem "Guardian" sagte.
In der früheren Version des Wappens gibt es vier Schilde. Der bisherige Schild zeigte von der Betrachterseite aus oben rechts zwei Löwen. Links unten waren drei Kronen, ein Eisbär und ein Widder. Nun wanderte der Widder nach oben, die Löwen rutschen nach unten rechts. Links unten verbleibt einzig der Eisbär, jetzt prominent vergrößert.
Die drei Kronen symbolisierten die Kalmarer Union aus Dänemark, Schweden und Norwegen und fanden sich so seit bald 500 Jahren im Wappen – haben aber schon lange keinen aktuellen Bezug mehr. An ihrer Stelle nimmt nun nur der Eisbär Platz ein, als Symbol für Grönland.
Der Widder steht für die Färöer, eine Inselgruppe zwischen Norwegen und Island. Gemeinsam mit dem Land Dänemark bilden die autonomen Regionen Grönland und Färöer das Königreich Dänemark.
Angespannte Beziehungen
Grönland gehört mit seinen 57.000 Einwohnern seit 600 Jahren zu Dänemark und regelt als halbsouveränes Territorium unter dänischer Herrschaft die meisten seiner inneren Angelegenheiten selbst. Die Beziehungen zwischen Grönland und Dänemark waren in letzter Zeit wegen des Vorwurfs der Misshandlung von Grönländern während der Kolonialzeit angespannt.
Der grönländische Regierungschef Múte B. Egede betonte: "Grönland gehört den Grönländern." Er traf am Mittwoch den dänischen König und betonte bei der Ankunft, dass sein Land nicht zum Verkauf stehe - er wolle die Unabhängigkeit aber ausbauen.
Rückendeckung bekam er am Mittwoch von Scholz: Der deutsche Bundeskanzler hat die Gelüste des künftigen US-Präsidenten Donald Trump auf Grönland in scharfen Worten zurückgewiesen. "Das Prinzip der Unverletzlichkeit von Grenzen gilt für jedes Land - egal ob es im Osten von uns liegt oder im Westen".
Trump provoziert
Experten gehen nicht davon aus, dass Trump bald nach seiner Amtseinführung am 20. Jänner die US-Streitkräfte mobilisieren und in Grönland einmarschieren werde. "Aber seine Äußerungen folgen schon einem bekannten Muster, das wir schon aus der ersten Trump-Administration kennen: Maximale, teils absurde Forderungen stellen, eine Drohkulisse aufbauen, um dann in Verhandlungen möglichst viel herauszuholen", sagte Marco Overhaus von der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin am Mittwoch im Ö1-Mittagsjournal.
Der scheidende US-Außenminister Antony Blinken spielte die Anschlussdrohungen ebenfalls herunter. "Es ist keine gute Idee. Aber noch wichtiger: Es wird nicht geschehen", sagte Blinken am Mittwoch in Paris. "Deswegen sollten wir möglichst wenig Zeit verschwenden, darüber zu reden", fügte er hinzu.
Zusammenfassung
- Grönland gehört bekanntlich zum Königreich Dänemark. Doch der baldige US-Präsident Donald Trump will das nicht einsehen, will es kaufen und drohte zuletzt sogar mit dem Militär.
- Trump zum Trotz änderte das dänische Königshaus sein Wappen.