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CO₂-Steuer: So viel teurer werden Sprit und Gas

Mit Anfang 2024 ist der Preis auf Kohlenstoffdioxid (CO₂) gestiegen. Statt 32,50 pro Tonne werden nun 45 Euro fällig. Was dadurch teurer wird und wie Österreich damit im europäischen Vergleich steht.

Die CO₂-Bepreisung, die als Teil der ökosozialen Steuerreform 2022 eingeführt wurde, ist wie geplant gestiegen. In jährlichen Schritten steigt sie bis 2025 auf dann 55 Euro pro Tonne. 

Seit 1. Jänner sind die Emissionszertifikate nun wie geplant teurer, eine Tonne CO₂ kostet 45 Euro, gab das Finanzministerium bekannt.

Viele Österreicher:innen bekommen die Erhöhung zuerst an der Zapfsäule zu spüren. Ein Liter Diesel wird um 3,7 Cent teurer, ein Liter Benzin wird um 3,4 Cent mehr kosten, rechnete ARBÖ-Präsident Peter Rezar vor.

Auch Heizen wird teurer

Die CO₂-Steuer trifft nicht nur die Tankstelle, sondern auch viele Heizungen. Wer mit Gas oder Öl heizt, zahlt 2024 mehr. 

"Die Differenz zum vergangenen Jahr beträgt rund 48 Euro pro Jahr für einen durchschnittlichen Haushalt, der mit Gas heizt. Und das wird man dann auf der Rechnung sehen", sagte E-Control-Vorstand Wolfgang Urbantschitsch im Ö1-"Morgenjournal". Seit Einführung des CO₂-Preises ist Heizen für den durchschnittlichen Gas-Haushalt um 150 Euro pro Jahr teurer geworden.

Die Regierung sieht die CO₂-Steuer als Klimaschutzmaßnahme. So sollen Menschen dazu angeregt werden, auf klimafreundlichere Heizsysteme umzusteigen. 

Klimabonus als Ausgleich

Als Ausgleich zur CO₂-Bepreisung wird es auch 2024 wieder den Klimabonus geben. Dessen Höhe richtet sich nach der CO₂-Bepreisung und wird im Laufe des ersten Halbjahres 2024 festgelegt. Der Bonus selbst wird ab Herbst 2024 an rund 8,5 Millionen Menschen ausbezahlt. 2023 betrug er je nach Wohnort 110, 150, 185 oder 220 Euro.

Rezar kritisiert, dass der Klimabonus, der die CO₂-Bepreisung kompensieren solle, bei weitem nicht ausreiche, um die Mehrkosten auszugleichen. "In der aktuellen Situation in Österreich mit den Preissteigerungen und einer nach wie vor hohen Inflation sind höhere Steuern eine falsche Wirtschaftspolitik", meinte der ARBÖ-Präsident.

CO₂-Steuer im europäischen Vergleich

Im europäischen Vergleich hat Österreich erst sehr spät einen Preis für CO₂ eingeführt. In den skandinavischen Ländern gibt es sie bereits seit Anfang der 90er, auch Polen führte bereits 1990 eine CO₂-Steuer ein. 

Die Schweiz und Liechtenstein verlangen seit 2008 Abgaben auf den Ausstoß des schädlichen Treibhausgases. In Deutschland, den Niederlanden und Luxemburg gibt es seit 2021 eine Steuer. Insgesamt hat in 19 europäischen Ländern CO₂ inzwischen einen Preis.

Wie teuer es ist, schädliche Emissionen zu verursachen, dabei gibt es deutliche Unterschiede. Während in Estland pro Tonne Kohlenstoffdioxid nur 2 Euro fällig werden, sind es in Schweden und der Schweiz rund 120 Euro.

Hierzulande orientiert man sich bei der CO₂-Bepreisung am Nachbarn Deutschland. Auch dort werden seit heuer 45 Euro pro Tonne fällig. 

ribbon Zusammenfassung
  • Mit Anfang 2024 ist der Preis auf Kohlenstoffdioxid (CO₂) gestiegen. Statt 32,50 pro Tonne werden nun 45 Euro fällig.
  • Viele Österreicher:innen bekommen die Erhöhung zuerst an der Zapfsäule zu spüren.
  • Ein Liter Diesel wird um 3,7 Cent teurer, ein Liter Benzin um 3,4 Cent mehr kosten.
  • Aber auch wer mit Gas oder Öl heizt, zahlt 2024 mehr. 
  • Als Ausgleich zur CO₂-Bepreisung wird es auch 2024 wieder den Klimabonus geben.