Plakolm auch in Richtung FPÖ: Extremismus beginnt bei Sprache

Mit Workshops in Schulen will Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm Jugendliche gegen die Gefahren des Extremismus und Antisemitismus wappnen. "Eingeschleppter Antisemitismus" sei ein Problem, aber Extremismus beginne bei der Sprache, kritisiert sie auch Richtung FPÖ.

"Es ist extrem alarmierend, was sich zurzeit auf Österreichs Straßen abspielt und insbesondere auf Social Media", kommentiert Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm (ÖVP) im PULS 24 Newsroom die Zunahme antisemitischer Vorfälle. Gerade bei den Jungen, die man online versuche "anzustecken", sei Prävention besonders wichtig. 

Workshops für Awareness

Plakolms Ressort plane daher eine Initiative, um Junge aufzuklären und mit Workshops in Schulen zu rüsten, dass sie diese Beeinflussung durchschauen und sich wappnen können. Gleichzeitig sei es "oberstes Ziel, dass wir die Plattformen selbst zwingen, solche Videos zu löschen".

NS-Zeit verharmlosen - "alarmierend"

Österreich habe laut Plakolm außerdem ein Problem mit "eingeschlepptem Antisemitismus", besonders bei türkisch- und arabischstämmigen Jugendlichen. Die Workshops sollen auch demokratiebildend wirken. Es sei "alarmierend", wenn Junge - "auch unabhängig der Herkunft" - etwa glauben, dass die Gräuel des Nationalsozialismus an Juden übertrieben dargestellt seien. "Da müssen wir definitiv mehr aufklären."

Rüge an FPÖ

Auch ein Video der FPÖ-Jugend schlug große Wellen. Es zeigte unter anderem den Hitler-Balkon der Hofburg, rechtsextreme Autoren und einen Fackelzug. Obe auch das  in den Workshops angesprochen werde, wollte Anchor Thomas Mohr wissen. "Extremismus ist - egal in welcher Form und von welcher Richtung - Gift für unsere Gesellschaft", findet die Jugendstaatssekretärin. 

Mohr konfrontiert sie daraufhin mit FPÖ-Aussagen der jüngeren Vergangenheit – Kärntens FPÖ-Chef wollte etwa eine Kollegin "herprügeln", Udo Landbauers Sprecher drohte einem Kabarettisten mit Berufsverbot. Plakolm: "Extremistische Aussagen und Extremismus per se sind etwas, das unsere Gesellschaft spaltet und das können wir definitiv nicht brauchen und das ist etwas, was bei der Sprache beginnt."

ribbon Zusammenfassung
  • Mit Workshops in Schulen will Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm Jugendliche gegen die Gefahren des Extremismus und Antisemitismus wappnen.
  • "Eingeschleppter Antisemitismus" sei ein Problem, aber Extremismus beginnt bei der Sprache, kritisiert sie auch Richtung FPÖ.