China protestiert gegen deutschen Besuch in Taiwan
Taiwan sei ein Teil Chinas und die Regierung in Peking die einzig legitime Vertretung, die ganz China repräsentiere, bekräftigte der Ministeriumssprecher. Dieser "Ein-China-Grundsatz" sei die politische Grundlage für die Entwicklung bilateraler Beziehungen zwischen China und all seinen diplomatischen Partnern, darunter auch Deutschland. China werde entschiedene Maßnahmen ergreifen, um seine Souveränität und territoriale Integrität zu verteidigen, betonte der Sprecher. Auch werde China nicht zulassen, dass die Asien-Pazifik-Region zu einer Arena für geopolitische Konflikte werde.
Vogel bezeichnete den Besuch der FDP-Delegation als "Geste der Solidarität". "Jeder Versuch, den Status quo durch Gewalt oder durch die Androhung von Gewalt zu verändern, ist aus internationaler Sicht und aus unserer Sicht inakzeptabel", sagte der deutsche Abgeordnete bei einem Treffen mit dem taiwanesischen Regierungschef Su Tseng-chang.
Die Visite wird überschattet von neuen chinesischen Militärmanövern in der Meerenge der Taiwanstraße, die am Sonntag begannen. Chinas Ostkommando sprach von "Kampfbereitschafts- und Militärpatrouillen sowie realen Kampfübungen". Ziel sei es, die Fähigkeiten der Truppen zu testen und "provokativen Aktionen externer Kräfte und separatistischer Kräfte für eine "Unabhängigkeit Taiwans" entschlossen entgegenzuwirken", hieß es in einer Mitteilung.
Allein in den 24 Stunden bis Montagfrüh waren 57 chinesische Militärflugzeuge und 4 Kriegsschiffe nahe Taiwan im Einsatz, wie das Verteidigungsministerium in Taipeh berichtete. 28 Flugzeuge hätten dabei die - früher von China respektierte, nicht offizielle - Mittellinie der Taiwanstraße überquert und seien in Taiwans Luftraumüberwachungszone (ADIZ) eingedrungen. Auch am Montag hätten diese "provokativen Aktionen" angedauert.
China betrachtet die demokratische Inselrepublik als Teil der Volksrepublik, während sich Taiwan hingegen schon lange als unabhängiger Staat ansieht.
Zusammenfassung
- Die chinesische Regierung hat gegen den Besuch einer Delegation der deutschen Regierungspartei FDP in Taiwan protestiert.
- Der FDP-Vizevorsitzende Johannes Vogel warnte seinerseits zum Auftakt des Besuchs in Taipeh China, den Status Quo auf der Insel mit Gewalt zu verändern.
- Vogel bezeichnete den Besuch der FDP-Delegation als "Geste der Solidarität".
- Chinas Ostkommando sprach von "Kampfbereitschafts- und Militärpatrouillen sowie realen Kampfübungen".