Burkina Faso, Mali und Niger bilden Allianz
Die drei Sahel-Staaten haben jüngst ihre Beziehungen zum ehemaligen Kolonialherren und langjährigen Sicherheitsverbündeten Frankreich abgebrochen und sich zunehmend Russland zugewandt. Im vergangenen Jahr beschlossen sie die Bildung einer Konföderation. Im Jänner verkündeten sie, aus der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS auszutreten. "Unsere Völker haben der ECOWAS unwiderruflich den Rücken gekehrt", sagte der Chef der Militärregierung im Niger, Abdourahamane Tiani, bei der Eröffnung des Gipfels. ECOWAS hatte gegen alle drei Länder Sanktionen verhängt, weil sie seit 2020 in einer Reihe von Staatsstreichen demokratisch gewählte Regierungen gestürzt hatten.
Die Mitglieder der neuen Sahelstaaten-Allianz gründeten im März eine gemeinsame Truppe zur Bekämpfung der Jihadistenmilizen, die regelmäßig ihre Gebiete angreifen. Am Samstag erklärten sie auf dem Gipfel ihre Absicht, in weiteren Bereichen - darunter Landwirtschaft, Energie und Transport - stärker zusammenzuarbeiten. Zudem forderten sie eine stärkere Präsenz der lokalen Sprachen in den Medien.
Die Staatschefs der ECOWAS kommen ihrerseits am Sonntag in der nigerianischen Hauptstadt Abuja zusammen. Bei dem Gipfel wird die neue Sahelstaaten-Allianz Thema sein.
Zusammenfassung
- Die Militärregierungen von Mali, Niger und Burkina Faso haben eine Allianz der Sahelstaaten gebildet und einen Vertrag zur Gründung einer Konföderation angenommen.
- Im Jänner sind die drei Staaten aus der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS ausgetreten, nachdem ECOWAS Sanktionen gegen sie verhängt hatte.
- Die Allianz hat im März eine gemeinsame Truppe zur Bekämpfung von Jihadistenmilizen gegründet und plant eine verstärkte Zusammenarbeit in den Bereichen Landwirtschaft, Energie und Transport.