Brigadier: Wenn rote Linie überschritten wird, ist Krieg zu erwarten
"Vieles wird davon abhängen wie die Ukraine reagiert", sagt Brigadier Philipp Eder im "Ö1-Morgenjournal" zur aktuellen Lage im Ukraine-Konflikt. Eder geht von einem Vier-Stufen-Plan im Vorgehen Russlands aus. Die ersten beiden Stufen seien bereits eingetreten, erklärt der Leiter der Abteilung für Militärstrategie im Verteidigungsministerium. Im ersten Schritt habe Putin militärisch Druck ausgeübt. Bei Stufe zwei erkennt Russland die Separatistengebiete in der Ukraine an. In der dritten Stufe treten russische Truppen auf die sogenannte "Line of contact" – eine Waffenstillstandslinie – auf und gehen möglicherweise darüber hinaus. Kommt es zu diesem Vorgehen, dann habe man die letzte Stufe erreicht und es "wird" auf jeden Fall zu Kampfhandlungen kommen". Ob es zu den letzten beiden Stufen kommt, hänge laut Eder nur davon ab, wie die Ukraine auf Russland reagiert.
In den russischen Staatsmedien wird versucht den eskalierende Ukraine-Konflikt deutlich positiver darzustellen.
Konflikt-Höhepunkt erreicht
Im Ministerium werde bereits befürchtet, dass "wenn es keine Ergebnisse im Sinne Russlands gibt, dass diese Drohgebärden zu tatsächlichen militärischen Maßnahmen führen werden und das würde dann einen Einmarsch in die Ukraine bedeuten", sagt Eder. Sowohl die NATO wie auch die Ukraine würden seiner Einschätzung nach versuchen, den "Russen keinerlei Anlässe zu geben, das Selbstverteidigungsrecht in Anspruch zu nehmen".
"Die rote Linie wird dort erreicht sein, wo es über die Waffenstillstandslinie des Minskers Abkommen geht. Dann ist eindeutig ein Krieg zu erwarten", meint der Brigadier. Diese Waffenstillstandslinie sei die Grenze zwischen den Separatistengebiete und der Ukraine. Klar sei jedenfalls laut Eder, dass derzeit der Höhepunkt in einem Konflikt erreicht sei, der 2014 mit der Annexion der Krim begann.
Zusammenfassung
- "Vieles wird davon abhängen wie die Ukraine reagiert", sagt Brigadier Philipp Eder, Leiter der Abteilung für Militärstrategie im Verteidigungsministerium, im "Ö1-Morgenjournal" zur aktuellen Lage im Ukraine-Konflikt.
- Sowohl die NATO wie auch die Ukraine würden seiner Einschätzung nach versuchen, den "Russen keinerlei Anlässe zu geben, das Selbstverteidigungsrecht in Anspruch zu nehmen".
- "Die rote Linie wird dort erreicht sein, wo es über die Waffenstillstandslinie des Minskers Abkommen geht. Dann ist eindeutig ein Krieg zu erwarten", meint der Brigadier.
- Diese Waffenstillstandslinie sei die Grenze zwischen den Separatistengebiete und der Ukraine.
- Im Ministerium werde bereits befürchtet, dass "wenn es keine Ergebnisse im Sinne Russlands gibt, dass diese Drohgebärden zu tatsächlichen militärischen Maßnahmen führen wird und das würde dann einen Einmarsch in die Ukraine bedeuten", sagt Eder.