Biden erwägt Verzicht auf Auslieferung von Assange
Die USA werfen Assange vor, auf seiner Enthüllungsplattform WikiLeaks seien vertrauliche Dokumente veröffentlicht worden. Sie fordern deswegen von Großbritannien die Auslieferung des 52-Jährigen. Dies hatte allerdings der Londoner High Court vergangenen Monat untersagt.
Der australische Ministerpräsident Anthony Albanese fordert die Rückkehr des australischen Journalisten in seine Heimat. US-Staatsanwälte wollen Assange wegen der Veröffentlichung vertraulicher Unterlagen des US-Militärs anklagen. Die britische Regierung hat grünes Licht für seine Auslieferung gegeben.
Die Unterstützer von Assange sehen in ihm einen Journalisten, der mutmaßliche Kriegsverbrechen aufgedeckt hat. Er wurde 2010 in Großbritannien im Zusammenhang mit inzwischen eingestellten Ermittlungen in Schweden festgenommen. Kurz vor seiner Auslieferung nach Schweden suchte er Asyl in der Londoner Botschaft von Ecuador, wo er sich sieben Jahre lang verschanzte. 2019 wurde unter dem Vorwurf des Verstoßes gegen Kautionsbedingungen inhaftiert. Seitdem sitzt er in einem Hochsicherheitsgefängnis in London.
Zusammenfassung
- US-Präsident Joe Biden erwägt, auf die Strafverfolgung des WikiLeaks-Gründers Julian Assange zu verzichten, was als Reaktion auf die australische Forderung nach einem Ende der Fahndung zu verstehen ist.
- Der Londoner High Court hat die Auslieferung des 52-jährigen Assange an die USA untersagt, während der australische Ministerpräsident Anthony Albanese seine Rückkehr nach Australien fordert.
- Assange hat sieben Jahre in der ecuadorianischen Botschaft in London verbracht, um einer Auslieferung zu entgehen, und befindet sich seit 2019 in einem Hochsicherheitsgefängnis in London.