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Berichte: 17 getötete Palästinenser bei Angriffen in Gaza

Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen sind nach palästinensischen Angaben 17 Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt worden. In dem Flüchtlingsviertel Nuseirat im zentralen Abschnitt des Gazastreifens seien Leichen geborgen und in ein örtliches Krankenhaus gebracht worden, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur WAFA am Dienstag. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu nannte unterdessen die Pausierung von US-Waffenlieferungen "unbegreiflich".

Die israelische Armee teilte mit, die Streitkräfte hätten im zentralen Abschnitt des Gazastreifens und im Süden "Terrorzellen ausgeschaltet und große Mengen an Waffen gefunden". In Rafah sei es zu Gefechten aus nächster Nähe gekommen, dabei seien mehrere Terroristen getötet worden.

Im zentralen Abschnitt des Gazastreifens sei unter anderem der Kommandant einer Scharfschützen-Zelle der Organisation Islamischer Jihad mit einem gezielten Luftangriff getötet worden. Die Luftwaffe habe binnen eines Tages Dutzende von Terrorzielen im Gazastreifen angegriffen.

Panzer des israelischen Militärs rückten unterdessen weiter auf das Zentrum der Stadt Rafah an der Grenze zu Ägypten vor, berichteten Augenzeugen am Dienstag. "Israelische Soldaten sind in den meisten Stadtteilen. Es gibt heftigen Widerstand, den sie teuer bezahlen lassen", sagt ein Anrainer. "Die Besetzung ist aber moralisch verwerflich, und sie zerstören sowohl die Stadt als auch das Flüchtlingslager."

Netanyahu kritisierte, dass die US-Regierung derzeit Waffenlieferungen an Israel zurückhalte. Er habe US-Außenminister Antony Blinken kürzlich in Israel gesagt, es sei "unbegreiflich, dass die Regierung Israel in den vergangenen Monaten Waffen und Munition vorenthalten hat", sagte Netanyahu in einer am Dienstag veröffentlichten Videoansprache. "Außenminister Blinken hat mir versichert, dass die Regierung Tag und Nacht daran arbeite, diese Engpässe zu beseitigen. Ich hoffe wirklich, dass dies der Fall ist."

Zuvor hatten Medien berichtet, dass Blinken Netanyahu signalisiert habe, in den kommenden Tagen Beschränkungen für Waffenlieferungen aufzuheben. Israelischen Medien zufolge beklagte Netanyahu während Blinkens Besuch in der vergangenen Woche, dass die USA ihre militärische Unterstützung für ihren Verbündeten im Krieg gegen die Hamas nahezu eingestellt habe. Laut Blinken prüft die US-Regierung eine Lieferung großer Bomben für Israel. Es bestünden Bedenken, dass diese in dicht besiedelten Gebieten eingesetzt werden könnten.

Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde sind seit Kriegsbeginn mehr als 37.300 Menschen im Gazastreifen getötet worden. Die Angaben unterscheiden nicht zwischen Zivilisten und Kombattanten und lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Auslöser des Kriegs war das beispiellose Massaker mit mehr als 1.200 Toten, das Terroristen der Hamas und anderer Gruppen am 7. Oktober in Israel verübt hatten.

ribbon Zusammenfassung
  • Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen wurden 17 Palästinenser getötet und Dutzende verletzt. Die Angriffe konzentrierten sich auf das Flüchtlingsviertel Nuseirat und führten zu heftigen Gefechten in Rafah.
  • Israels Premierminister Benjamin Netanyahu kritisierte die Pausierung von US-Waffenlieferungen scharf und bezeichnete sie als 'unbegreiflich'. US-Außenminister Antony Blinken versicherte, dass die Regierung daran arbeite, diese Engpässe zu beseitigen.