Ronzheimer aus der Ukraine: "Hatten Glück, dass wir mit dem Leben davongekommen sind"
Paul Ronzheimer befindet sich zum Zeitpunkt des PULS 24 Interview in Charkiw, wo es vor allem am Stadtrand "immer wieder extremen Beschuss gibt", wie er sagt. Zwei Tote und mindestens zehn Verletzte habe es vergangene Nacht gegeben.
Die gefährlichste Situation
Besonders schlecht steht es um die ukrainischen Kräfte derzeit in Donezk und in Luhansk. Ronzheimer machte sich selbst ein Bild von der Lage in der Ostukraine - auf dem Weg raus aus Lyssytschansk gerieten er und sein Kollege dann aber selbst unter Beschuss.
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"Wir hatten Glück, dass wir mit dem Leben davongekommen sind", sagt er heute. Das Auto geriet unter Beschuss, eine Scheibe ging zu Bruch. Wären die Geschosse "wenige Zentimeter" weiter geflogen, hätte es den Journalisten treffen können.
Putin am Vormarsch: Ukraine gibt nächste Stadt auf
Ronzheimer berichtet seit dem Beginn des Krieges aus der Ukraine, das sei bisher die gefährlichste Situation gewesen, sagt er. Der Vorfall zeige für ihn aber vor allem, dass Russland "keinen Unterschied macht" - es würde auch auf Reporter und Zivilisten geschossen werden.
Schnellere Waffenlieferungen
In Lyssytschansk selbst sei die Lage verheerend. Die meisten sind in Kellern, es gebe keine Versorgung mit Lebensmitteln und kein Wasser. Die Stadt sei unter dauerhaftem Beschuss.
Die Stadt Sjewjerodonezk musste von der Ukraine am Freitag aufgegeben werden. Die Ukraine sei in der Minderheit, was Munition, Waffen oder trainierte Soldaten angeht, sagt Ronzheimer. Nur schnellere und weitere Waffenlieferungen aus dem Westen könnten helfen. Die Stimmung in der ukrainischen Bevölkerung sei aber unverändert: Man wolle auf die Bedingungen Russlands nicht eingehen.
Zusammenfassung
- Paul Ronzheimer, der stellvertretende Chefredakteur der "Bild Zeitung", berichtet im PULS 24 Interview aus Charkiw über die Situation in der Ostukraine.
- Kürzlich geriet er selbst unter Beschuss. "Wir hatten Glück, dass wir mit dem Leben davongekommen sind", sagt er heute.
- Nur schnellere und weitere Waffenlieferungen aus dem Westen könnten helfen. Die Stimmung in der ukrainischen Bevölkerung sei aber unverändert: Man wolle auf die Bedingungen Russlands nicht eingehen.