Beratungsstelle sieht Lücken bei Extremismus-Prävention
Die Beratungsstelle Extremismus wird vom Jugendministerium gefördert, zudem gibt es Projekte mit anderen Ressorts und der Stadt Wien. Es gebe "viele kleine Projekte aber keine nachhaltige Strategie", kritisierte Fabris. Das gelte auch für die Schulen, wo das Hauptaugenmerk auf die Lehrkräfte verlegt werden solle. Die angebotenen einzelnen Workshops seien gut, aber nicht nachhaltig. Daher bräuchte es Fortbildungen für Lehrerinnen und Lehrer, nicht auf freiwilliger Basis, sondern integriert in die Ausbildungen an den Pädagogischen Hochschulen oder auch Universitäten, so Fabris.
Das Innenministerium betonte in einer Stellungnahme am Samstag, dass Extremismus-Prävention durch die Reform des Staatsschutzes auf völlig neue Beine gestellt worden sei. Die Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) habe allein im vergangenen Jahr 200 Präventionsbedienstete ausgebildet, die in Schulen direkt mit Personen in Kontakt treten und ins Gespräch kommen, hieß es. Zielgruppe der Workshops seien neben Schülern und Eltern vor allem das Lehrpersonal.
Verwiesen wurde zudem auf das Bundesweite Netzwerk Extremismus-Prävention und Deradikalisierung (BNED) als "europäisches Vorbildmodell von einzigartigem Charakter". In dem Gremium seien unter der Koordination des Innenministeriums unterschiedliche Ministerien, die Bundesländer, zahlreiche Vertreter der Zivilgesellschaft, darunter die Beratungsstelle Extremismus, der Städte- und Gemeindebund, sowie anlassbezogen Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Forschung vertreten.
Zusammenfassung
- Experten fordern eine nachhaltige Strategie und mehr Geld für die Extremismus-Prävention. Verena Fabris kritisierte im 'Ö1'-Morgenjournal, dass konkrete Maßnahmen im nationalen Aktionsplan fehlen und die Finanzierung nicht gesichert ist.
- Das Innenministerium betonte, dass durch die Reform des Staatsschutzes 200 Präventionsbedienstete ausgebildet wurden, die in Schulen direkt mit Personen in Kontakt treten. Zielgruppe der Workshops sind Schüler, Eltern und Lehrpersonal.